Rezension

Cowboys im All

Frontiersmen: Höllenflug nach Heaven's Gate - Wes Andrews

Frontiersmen: Höllenflug nach Heaven's Gate
von Wes Andrews

Bernd Perplies ist einer meiner liebsten deutschen Fantasyautoren. Für seinen Space-Western Frontiersmen - Höllenflug nach Heaven's Gate hat er sich entschlossen, unter dem offenen Pseudonym Wes Andrews zu publizieren, weil Autor und Verlag sich einig waren, dass ein amerikanisch klingender Name in diesem Genre besser funktioniert. Schade eigentlicht, dass so etwas nötig ist, denn Perplies beweist, dass auch deutsche Autoren großartige Space-Western schreiben können.

Was ein Spacewestern ist? Ich kannte das Genre vorher auch nicht, aber es macht unglaublich viel Spaß. Man nehme klassische Western-Elemente - also Cowboys, Indianer, Postkutsche, Pferde - und versetzte sie in eine Sci Fi Welt oder besser gesagt: ins All. Die Indianer werden zu Aliens, die Postkutschen fliegen durch's All und die Cowboys sind etwas futuristischer bewaffnet. Protagonist John Donovan ist der typische "sympathische Schurke". Da ich als Kind die ersten Star Wars Filme geliebt habe, zog ich schnell eine Paralelle zu Han Solo. So konnte ich es manches Mal nicht vermeiden, dass John Donovan beim Lesen das Gesicht des jungen Harrison Ford bekam. Aber nicht nur er überzeugt, auch die anderen Teammitglieder wirken lebendig und so entsteht beim Lesen ein herrliches Kopfkino.

Der Plot ist eine rasante, aktionreiche Reise zur Kolonie Heaven's Gate, bei der alles schief, was schief gehen kann. Mehr möchte ich zum Plot nicht verraten, um keine der überraschenden Wendungen vorwegzunehmen. Die Genrewaage kippt mehr in Richtung Western als Sci Fi, was mir persönlich ausgesprochen gut gefällt. Auf Ausführungen über komplizierte futuristische Technik wurde ebenfalls verzichtet. Wer sich viel im Sci Fi Bereich bewegt, wird vielleicht einige Elemente wieder erkennen, dennoch ist es ein gelungener, eigenständiger Roman, der seine Vorbilder zwar erkennen lässt, sich aber trotzdem von ihnen abhebt. Adrews / Perplies beweist wieder einmal sein schriftstellerisches Können und bietet einen Roman, der einfach spannend ist und jede Menge Spaß macht. Ich freue mich schon darauf, den Schurken John Donovan im März in Blutfehde auf Alvarado wieder zu sehen. 
 

(c) Books and Biscuit