Rezension

Das Apfelblütenfest

Das Apfelblütenfest -

Das Apfelblütenfest
von Carsten Henn

Bewertet mit 5 Sternen

Das Apfelblütenfest von Carsten Henn ist ein mitreisender Roman der uns in die Normandie entführt. Mir fällt es etwas schwer hierfür eine Rezension zu schreiben. Man durchlebt beim hören ein Wechselbad der Gefühle. Von Humor, Trauer, Liebe, Verrat und Freundschaft hat man wirklich alles dabei. Dazu kommt eine angenehme, lebendige und emotionale Vortragsweise von Richard Barenberg.

Jules ist 9 Jahre alt als er einen etwas ungewöhnliche Stellenanzeige in einen Baum ritzt. 20 Jahre später auf dem Apfelblütenfest meldet sich Lilou auf diese Anzeige hin bei Jules. Wiederstrebend stellt er sie ein. Beide durchleben ein Wechselbad der Gefühle. Jules beginnt sein Herz zu öffnen als Dinge geschehen, die das ganze Leben für immer verändern werden.

Der Schreibstil ist sehr flüssig und durch die gute Vortragsweise fand ich auch schnell in das Buch rein. Es ist emotional und humorvoll. Es beschreibt das Leben und wie unvorhergesehene Dinge alles durcheinander bringen kann. Dazu wird das französische Flair sehr gut transportiert und auch die Gegend, die Apfelhaine werden bildlich beschrieben. Der Autor zeigt einem detailliertes Wissen zur Herstellung von Calvados und Cidre. Man kann den Geschmack förmlich wahrnehmen und die Äpfel riechen.

Womit ich mich etwas schwer getan habe waren die Charaktere. Lilou und Jules waren mir im Grunde sympathisch, aber sie nervten mich auch teilweise. Jules geht in seinem Selbstmitleid sehr stark auf und wird dadurch verbittert. Lilou war mir teilweise zu unausgereiften. Auf der einen Seite war sie eine lebenslustige junge Frau auf der anderen wieder sehr unbeholfen teilweise naiv. Ihre Handlungen waren auch nicht immer nachvollziehbar.

Ein sehr emotionales Buch, mit ein paar Längen zwischendrin aber sehr hörenswert. Es erinnerte mich teilweise an Jojo Moyes Buch Ein ganzes halbes Jahr.