Rezension

"Das Beichtgeheimnis"/Wahnsinnig spannend und regt zum Nachdenken an

Das Beichtgeheimnis -

Das Beichtgeheimnis
von Volker Dützer

"Ego te absolvo" - Es ist nicht alles so heilig wie es immer scheinen mag!

Was diese Kurzgeschichte ausmacht ist auf jeden Fall die Ungewissheit über, in einer ‚üblichen‘ Erzählung eigentlich immer vorhandene, Fakten, wodurch sich die Spannung umso mehr steigert.

Die Geschichte findet in einer katholischen Kirche mit unbekanntem Sitz und zu unbekannter Zeit statt. Der Protagonist erzählt aus der Er-Perspektive über seinen Besuch bei der Kirche, bei der er eine Beichte ablegen möchte, doch seine Motive sind ganz andere. Er selbst wird nur Nr. 13 genannt, da er seinen eigenen Namen selbst nicht mehr weiß, was darauf schließen lässt, dass er wahrscheinlich keine schöne Kindheit gehabt haben muss. Hier wird bereits eine enorme Spannung beim Lesen erzeugt, da sich der/die LeserIn natürlich tausend Fragen zu dieser einen Tatsache stellt. Aufregend fand ich auch die detaillierte Beschreibung des Ortes und des Erscheinungsbildes von Nr. 13, welche das ganze Szenario so gut visuell vorstellbar macht.

Die Kurzgeschichte behandelt ein Thema, dass, glaube ich, immer aktuell zu sein scheint und hat kurz und knackig einen Nerv getroffen, der in uns allen intensive Gefühle auslöst. Die Geschichte regt einen zum Nachdenken an, denn man kennt zwar die Handlung am Ende und weiß aber doch nicht so recht wen man als Opfer und wen als Täter deklarieren soll und sie lehrt einen, dass nicht alles immer so heilig ist, wie es erscheinen mag.