Rezension

Das Buch bringt einen in Sekundenschnelle nach Italien

Die verlorene Tochter -

Die verlorene Tochter
von Soraya Lane

Bewertet mit 4 Sternen

Mit „die verlorene Tochter“ ist Soraya Lane ein spannender und atmosphärischer Auftakt gelungen. Das Cover zeigt gut, wie die Stimmung des Buches sein wird. Das Grundgerüst der Geschichte ist dass Lily, die von Neuseeland nach Italien zieht, um dort einen neuen Job als Kellermeisterin zu beginnen, bei ihrem Zwischenstopp Zuhause in England erfährt, dass ihre Groß- und Urgroßmutter eine andere Vergangenheit gehabt haben könnten als Lilly bewusst war. Sie erfährt kleine Einzelheiten, kommt aber nicht zu definitiven Schlüssen. In Italien hat sie die Chance, mehr über ihre eigenen Wurzeln zu recherchieren und sich im Weingut der Familie Rossi fallen zu lassen. Die Stimmung bei dem Weingut ist so angenehm, dass ich schon selbst darüber nachgedacht habe, ob ich nicht in eine ähnliche Berufsrichtung wie Lilly einschlagen soll. Der Roman wechselt regelmäßig zwischen den Jahren 1937-48 und der Gegenwart, was immer wieder Schwung in die Geschichte bringt. Das Buch ist in Erster Person geschrieben und für mich war es sehr angenehm, vor allem aus Lilys Perspektive zu lesen, da sie eine für mich sympathische Protagonistin war. In den Vergangenheitskapiteln wird aus Estees Perspektive erzählt. Wer sie genau ist und was sie für einen Zusammenhang zu Lily hat, kann man anfangs nur vermuten. Dabei merkt man, dass Soraya einen anderen Schreibstil für die verschieden Zeiten verwendet und es wird einem leicht gemacht, nicht zu verwechseln in welcher Zeit man sich befindet. Die Kultur und die Umgebung katapultieren mich jedes Mal aufs Neue nach Italien, wenn ich das Buch aufschlage. Die Story hat durch die Mischung aus Romantik und Spannung, die durch das Geheimnis vorangetrieben wird geglänzt. Dabei muss ich erwähnen, dass es mir persönlich zu schnell "romantisch" wurde und ich es nicht sofort nachvollziehen konnte. Das italienische Flair hat so echt gewirkt, dass ich mich einige Male gefragt habe, wie die Autorin das Weingut, die Familie und die Kultur so gut beschrieben hat, ohne überhaupt während des Schreibens dort gewesen zu sein. Für mich war es ein toller Roman, den ich jedem empfehlen würde, der noch einen rätselhaften Touch bei Liebesromanen sucht, dem sympathische Charaktere wichtig sind und der gerne ein Buch mit Italien-, Sommer- und Urlaubsfeeling lesen möchte.