Rezension

Das eigene Leben leben

Dieser Mensch war ich - Christiane zu Salm

Dieser Mensch war ich
von Christiane zu Salm

Bewertet mit 4 Sternen

Es sagt sich immer so leicht, von wegen man soll jeden Tag so leben und genießen, als wäre es der letzte, denn es gibt ja erfahrungsgemäß doch ein Morgen und ein Übermorgen und noch unzählig viele Gelegenheiten für alles, was man noch vor hat im Leben...es sei denn, man ist totkrank und weiß mehr oder weniger sicher, dass es bald vorbei ist. Dann ist es nur für viele Dinge zu spät, weil man zu krank ist und/oder einfach keine Kraft mehr hat. 

In Christiane zu Salms Buch sind ganz viele Geschichten über mehr oder weniger kurze oder auch lange gelebte Leben zusammengetragen. Die Erzähler sind entweder sehr alt oder noch recht jung, dafür aber totkrank. Allen gemeinsam ist das Bewusstsein, dass das Leben dem Ende zu geht. Alle wurden aufgefordert, einen Nachruf auf sich selbst zu verfassen. Quasi einen subjektiven Rückblick auf das eigene Leben. 

Die Geschichten sind teilweise sehr traurig, zum Teil aber auch sehr positiv und lebensbejahend. 

So habe ich mich hier und da gefragt, wieso die Betroffenen nicht ausbrechen konnten aus gewissen Zwängen, und erst zu spät erkannt haben, dass es nicht so gelaufen ist wie gewünscht. Andererseits fand ich aber auch interessant, dass die allermeisten mit sich im Reinen waren bzw. sind (nicht alle sind zum Zeitpunkt der Veröffentlichung verstorben). 

Durch das Lesen dieses Buches habe ich eine andere Perspektive kennengelernt und das fand ich unglaublich bereichernd. Man lebt nur einmal. Fehler sind dazu da, gemacht zu werden, um daraus zu lernen. Man sollte immer ehrlich zu sich selbst sein. Und man soll das Leben genießen, solange man es kann, wenn möglich bis zum letzten Atemzug.