Rezension

Das Ende der Kindheit

Der gefangene Sommer - Christoph Steckelbruck

Der gefangene Sommer
von Christoph Steckelbruck

Bewertet mit 2 Sternen

Inhalt übernommen vom Klappentext: "Als im April 1974 die zwölfjährige Anneliese verschwindet, nimmt sie den Sommer mit sich. Das Jahr wird als eines der kältesten in die Geschichte eingehen. Für den dreizehnjährigen Anton ist es eine Zeit der Veränderung. Er findet neue Freunde und tritt aus dem behüteten Umfeld der Familie hinaus in die Welt. So lernt er den rätselhaften Archivar Lindhorst kennen, der als Einsiedler im Wald lebt und unter den Jugendlichen nur als Affenmann verspottet wird. Auf der Suche nach dem verschwundenen Mädchen gerät Anton auf geheimnisvolle Pfade. Ein altes Märchen, die Geschichte vom gefangenen Sommer, drängt in die Wirklichkeit. Die Ungeheuer der Kindheit verlassen ihren Platz unter dem Bett und nehmen Gestalt an.
 

Christoph Steckelbruck ist etwas Seltenes gelungen. Er hat einen Entwicklungsroman geschrieben, so poetisch wie realistisch, eine lichtvolle Erinnerung an die Romantik – und an die Musik von Pink Floyd."
Ich mag Pink Floyd und das Buch hat mich aufgrund der Inhaltsangabe und des wundervoll stilvoll gestalten Schwarz-Weiß-Hardcovers inklusive Lesebändchen auch sehr angesprochen.
Aber was ich dann zu lesen bekam , hatte viele tolle auch poetische Wortspielereien, aber diese wurden übertüncht von einer derart rohen Sprache und schrecklichen Szenen, die mir so gar nicht gefallen haben und ich froh war, als die Geschichte zu Ende war. Das behütete Umfeld der Familie war in meinen Augen absolut nicht behütet, sondern eher geprägt dadurch Anton jegliches Selbstvertrauen zu nehmen, ihn wegen seiner Optik aufzuziehen, etc.
Sexualität und die Gewalt bzw. Verrohung spielen in diesem Roman eine große Rolle. Sexueller Missbrauch tritt zu Tage und wird unter den Teppich gekehrt bzw. nicht mehr erwähnt. Nur ein Bespiel bezüglich der Sprache.....Anton verwendet sie.... "Pimmelarsch, Wurstpupe, vollgeschissene Menschenhülle, bewichste Hurenkacke".
Armer Anton!