Rezension

Das erste und dritte Drittel sind echt toll

Heidezauber - Christine Rath

Heidezauber
von Christine Rath

Fee zur Geschichte: 
Lisa wird von ihrem Mann betrogen und sie merkt das an dem Tag, als ihr Vater stirbt. Sein letzter Wille war es, dass sie nach Sylt reist und Alma aufsucht. Auf der Insel erlebt sie einiges. 

Fees Meinung: 
Erst mal muss ich sagen, dass mich das Buch doch etwas enttäuscht hat! Die Geschichte selbst wäre eigentlich toll, auch wenn sie – für mich – total vorhersehbar war, aber leider nicht so gut geschrieben. 

Schreibstil:
Die Autorin kann schreiben, aber leider nicht durchgehend. Am nervigsten war das Wort grinsen, das zieht sich wie ein roter Faden durchs Buch. Dazu passt es nicht mal immer in diesem Buch. Würde eine Frau „grinsen“, wenn sie davon erzählt und daran denkt, wie sie ihren Mann sah, als er fremd ging? Grinsen kam zu allen passenden und unpassenden Gelegenheiten. 

Cover:
Das Cover gefällt mit total gut und ich kann es mit Sylt identifizieren. Der Rückentext ist auch ok. Nur ok, weil er nicht ganz der Wahrheit entspricht. Die, die das Buch gelesen haben, werden verstehen, was ich meine. Also es soll ein Romantikkrimi sein. Bei Victoria Holt gab es ja schon Romantikthriller. Also wenn Christine Rath daran arbeitet, dann wird’s noch was, mit der Victoria Holt Nachfolgerin, die ich mir wünsche. Es war halt nicht soooooooo spannend (nicht wirklich passend für Gmeiner Spannung) und nicht ganz so mysteriös. 
Das Buch ist von Gmeiner?!! Also da bin ich mir nicht sicher, auch wenn es drauf steht! Weil ich mir von Gmeiner was anderes gewohnt bin. Irgendwie war ich etwas enttäuscht. Würde da ein anderer Verlag stehen, wäre es nicht so tragisch für mich und meine Erwartungen wären wohl nicht so hoch geschraubt gewesen. 
Dazu die Unglaubwürdigkeiten: 
Mich wundert, dass die Autorin schreibt, dass die Hauptfigur in ihrem Krimi, die schon als Kind auf Sylt war, keine Ahnung haben soll, dass man dort Moin sagt. Dafür weiß sie, Lisa, andere Sachen über Sylt aus dem Fernsehen. Von daher klingt das mit dem Moin noch unglaubwürdiger. Dass sie nachfragt, ob es sich lohnt auf die Uwe-Düne zu steigen, das finde ich auch seltsam. Genauso wie die grünen Figuren am Bahnhof beschrieben werden. Vieles was die Autorin über Sylt „erzählen“ lässt, klingt wie aus einem Reiseführer. Das verschafft mir keinen Lokalkolorit und nimmt den Charme des Buches. Bisher wusste ich leider schon alles und konnte nichts dazu lernen. 

Und warum fragt sie – wegen Alma - nicht Johann? Der kennt sich doch auf der Insel auf. Also ich würde erst mal Johann und die Pensionswirtin fragen. Aber dann wäre halt die Geschichte zu schnell aus. 

Charaktere: 
Und auch so, man kommt den Charakteren nicht wirklich richtig nahe, es fehlt irgendwie die Liebe, die bei anderen Autorinnen so richtig gut rauskommt. Sagen wir so, das erste Drittel mochte ich Lisa und das dritte Drittel auch. Das zweite Drittel war nicht so der Brüller. Dazu wertet Lisa ständig ihre Urlaubsbekannten ab. Das nervt irgendwie. Erst im letzten Drittel wurde ich als Leserin richtig warm mit den Charakteren. Da kam das Wort grinsen nicht mehr so oft vor und da wurde es dann besser. 

Krimi: 
Also der Krimi ist sehr lahm und durchschaubar. Es war mir von Anfang an klar, denn ich kann ja lesen und ich hab zuviel mitgedacht in dem Buch. Es war einfach nicht so geschrieben, dass ich – als Leserin – in dem Buch versinken konnte. 

Liebesgeschichte:
Nun ja, es gibt eine Liebesgeschichte. Auch mit Verwirrungen. Aber den Abend am Strand mit Picknick, Nacktbaden und „den Folgen“, fand ich jetzt nicht so toll. Vor allem, wenn das jemand nachmacht. In Holland ist das ja erlaubt, aber in Deutschland. Und es war auch nicht der Nacktbadestrand. Diese Szene gefiel mir am allerwenigsten. 

Was mir auch nicht gefiel war, sie hat nicht wirklich konkret ihren Ehemann drauf hingewiesen, dass sie ihn gesehen hat mit seiner Sekretärin und von dem Verhältnis wusste. Dafür weiß es ganz Konstanz. 

Und sonst?
Es gibt auch so viele „Klischeeweisheiten“. Z. B. Ab 40 ist man „tot“ in der Arbeitsbranche. 

Mein – Lesezeichenfees – Fazit:
Trotz aller Kritik möchte ich dem Buch 3 Sterne und eine Empfehlung geben, nicht zuletzt weil ich es komplett durchgelesen habe, sonder auch, weil das 1. und 3. Drittel durchaus kurzweilig sind.