Rezension

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Das Geheimnis des Holzes

Die Birken wissen's noch - Lars Mytting

Die Birken wissen's noch
von Lars Mytting

Auf einem abgelegenen Bauernhof leben Edvard und sein Großvater ein bescheidenes und einsames Leben, bis der Großvater eines Tages stirbt und ein mysteriöser Sarg für ihn bereit steht: Geschreinert von seinem Bruder Einar, einem Meister seines Fachs, der angeblich im zweiten Weltkrieg in Frankreich gefallen ist. Hinterlassen hat er nur einen Hang bepflanzt mit Flammbirken und eine fast nicht mehr nachzuvollziehende Spur, die Edvard auf die entlegenen Shetlands führt.
Dieser Roman verbindet die Faszination und Geschichte des Naturstoffes Holz in meisterlicher Art mit dem Schrecken zweier Weltkriege. Die Lebenswege der Figuren treffen sich in schicksalhafter Weise, nur um auf’s Grausamste wieder auseinander gerissen zu werden – mittendrin der junge Kartoffelbauer Edvard, der die Wahrheit des Sommers 1971 in Frankreich aufdecken möchte und auf diesem Weg zu sich selbst findet.
Edvard war mir von Anfang an sehr sympathisch und zugänglich. Er sieht einem Leben in der vertrauten Einsamkeit vor sich, die schon seinen Großvater hervorgebracht hat. Seine Eltern starben früh und nach dem Tod des letzten Angehörigen muss er seinen eigenen Weg finden. Dieser Roman ist also auch ein Entwicklungsroman. Die weiblichen Figuren bleiben mir etwas rätselhaft, aber ich war begeistert von den Landschaften, in die der Autor Edvard treibt. Die dunklen Wälder Skandinaviens, die wilden, vergessenem Frankreichs und als Kontrast baumlose schottische Eilande.
Dadurch wird mir dieser Roman noch lange im Gedächtnis bleiben.