Rezension

Das Geheimnis um den Riesenwolf

Des Teufels Mörder - Bastian Ludwig

Des Teufels Mörder
von Bastian Ludwig

Klappentext:
1863: In dem kleinen Rhöndorf Solkers treibt der Legende nach ein Riesenwolf sein Unwesen. Ist ihm jetzt auch der Bürgermeisterknecht zum Opfer gefallen? Everd Edinger aus Frankfurt, seines Zeichens Privatdetektiv, kann dies nicht so recht glauben. Das mysteriöse Verschwinden des Mannes muss eine natürliche Ursache haben. Everd macht sich an die Aufklärung des Falls.

Der Autor:
Bastian Ludwig, geboren 1984 im osthessischen Fulda, studierte Deutsch, Geschichte und Erdkunde auf Gymnasiallehramt. Heute unterrichtet er an einer Fuldaer Berufsschule und lebt nach wie vor in einem kleinen Ort in der Rhön. Bei dotbooks erschien bereits Bastian Ludwigs Roman „Des Teufels Mörder“.

Meine Meinung:
Everd Edinger besitzt in Frankfurt keinen guten Ruf, obwohl der Auftrag, den er mit ein paar anderen Leuten durchgeführt hat, ihn selbst in die Falle lockte. Doch man kennt die Presse, die immer wieder gern alles hervorholt und den Betreffenden in einem ganz anderen Licht darstellt.
So kommt es ihm recht, als seine Bekannte Ella ihn überredet, sie in das Dorf Solkers zu begleiten, damit er etwas Abstand bekommt.
Was Everd nicht weiß, ist, dass sie ihm etwas Wichtiges verschwiegen hat. Jakob, der Knecht des Bürgermeisters, ist spurlos verschwunden, nachdem er sich auf die Suche nach einem Riesenwolf gemacht hat, der dort sein Unwesen treiben soll.
Der Detektiv ist zunächst verärgert, er möchte am liebsten gleich wieder abreisen, doch plötzlich geschehen äußerst merkwürdige Dinge in Solkers, und Everds Spürsinn wird gegen seinen Willen geweckt.

"Des Teufels Mörder" ist eine klassische Detektivgeschichte, die im Jahr 1863 im fiktiven Solkers spielt. Bastian Ludwig versteht es sehr gut, die Zeit von damals aufleben zu lassen, und die Spannung gekonnt aufzubauen, sodass man sich als Leser immer wieder auf falschen Fährten bewegt.
Allein schon die Sichtung des Riesenwolfs und was es mit dem Verschwinden von Jakob auf sich hat, machen die Geschichte zu einem interessanten Dreh- und Angelpunkt. Immer mehr geschieht in der kleinen Gemeinde, und bald weiß man nicht mehr, wem man überhaupt trauen kann, und ob sich alles nicht ganz anders auflöst als gedacht.

Der 31-jährige Everd Edinger behält stets einen kühlen Kopf und lässt es sich nicht nehmen, jedem noch so kleinem Hinweis nachzugehen, denn die verschiedenen Puzzleteile, so weiß er, fügen sich beim genaueren Hinsehen am Ende zu einem fertigen Bild.
Auch Ella macht eine gute Figur als der weibliche Gegenpart. Sie weiß, was sie will und ist eine starke Frau.

Mir gefiel der Schreibstil richtig gut, und auch die Sprache, in der die Handlung bis zu einem so nicht erwarteten Ende auf den Höhepunkt getrieben wurde, nachdem man sich ständig gefragt hat, wie alles zusammenhängt und ob es den mysteriösen Wolf überhaupt gibt.

Ich kann "Des Teufels Mörder" allen Krimiliebhabern wärmstens empfehlen, die auch historisch ins frühere Deutschland reisen möchten.

4,5 Sterne.