Rezension

Das Herz der sieben Inseln

Das Herz der sieben Inseln - Tara Haigh

Das Herz der sieben Inseln
von Tara Haigh

Bewertet mit 5 Sternen

Völlig überraschend und unerwartet erbt Jana eine Hacienda auf der spanischen Insel Gran Canaria. Nur sie kennt niemanden auf dieser Insel, der ihr etwas vererben könnte. Um sich ein genaueres Bild von der Erbschaft machen zu können, beschließt sie und ihr Freund Marcel dort hinzufliegen. Was sie dort erwartet ist ein Meer von Geheimnissen, die weit ins Jahr 1492 zurück liegen. Janas spannende Zeitreise beginnt….

 

Das Herz der sieben Inseln ist der neuste Roman von Tara Haigh. Diesmal entführt sie den Leser nach Spanien, um genauer zu sagen nach Gran Canaria, um 1492. Der wunderbare und detaillierte Schreibstil der Autorin holt den Leser sofort ab und lässt ihn in die Geschichte von Laura Jimenez ein- und abtauchen. Ich habe schon einige Bücher von dieser Autorin gelesen, aber ich bin immer wieder sprachlos, wie Tara Haigh die damalige Zeit so faszinierend einfangen und wiederspiegeln kann. Respekt vor dieser Leistung!

Auch in diesem Roman merkte ich sofort, wieviel Herzblut in dieses Buch gesteckt worden ist. Die Charaktere sind brillant eingefangen und wiedergegeben worden, genauso stellte ich mir die Menschen aus dieser Zeit vor. Aber nicht nur bei den Protagonisten spürt man dies, sondern auch bei der Kulissenbeschreibung hat sie fanstatische Arbeit geleistet. Sofort hat man Lust die Koffer zu packen und dort hinzufliegen, um die „Drehorte“ kennenzulernen.

Die Handlung besteht aus zwei Zeitebenen.  Zum einen den, der um 1492 spielt und zum anderen, die heutige Zeit. Zu Beginn des Buches kehren wir zurück ins Jahr 1492 um Laura kennenzulernen, die dort als Novizin in einem Kloster lebt. Doch dank einer bevorstehenden Hochzeit, die sie nicht eingehen will, kehrt sie zu ihrer Familie zurück. Dort lernt sie alle Facetten und Grausamkeiten des Lebens kennen. Angefangen von Schicksalsschlägen über Sklavenhandel über Macht, Intrigen und einer verbotenen Liebe. Diese Reise war emotional, spannend und sehr informativ. Was ich alles über diese Insel erfahren habe, habe ich in meiner ganzen Schulzeit nicht erfahren dürfen.

In der heutigen Zeit spielt Jana, die Touristikkauffrau eine wichtige Rolle, denn sie erbt eine spanische Hacienda. Im Normalfall sollte dies eigentlich ein Grund zur Freude sein, nur Jana kennt den Erblasser nicht. Bevor sie dieses Erbe ablehnt oder gar annimmt, fliegt sie nach Gran Canaria und erhofft sich so, an einige Informationen heranzukommen. Was aber nicht so einfach und Jana somit begibt sie sich auf Spurensuche.

Diese Geschichte wird abwechseln aus der Sicht von Laura und Jana erzählt und dadurch entstand ein Spannungsbogen, der immer weiterwachsen durfte. Ab einen gewissen Punkt mochte ich dieses Buch gar nicht mehr aus den Händen legen, so hat mich das Leben von Laura begeisternd mitgezogen. Jede noch so kleinste Wende oder Intrige wurde quasi aufgesogen. Janas Reise in die Vergangenheit war zwar auch spannend, aber hinter Lauras (Liebes-) Leben verblaste sie ein wenig. Trotzdem spielten beiden Zeitzonen perfekt miteinander, dass am Ende das Ganze perfekt abrundete.

 

 

Tara Haigh hat mir wieder einmal bewiesen, warum sie eine klasse Autorin ist. Sie schreibt Romane, die nicht nur den Alltag vergessen lassen, sondern auch die Seele berühren. Vielen lieben Dank für diese Zeitreise und wer historische Romane liest, sollte dieses Buch nicht ungelesen lassen.