Rezension

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Das Kommen und Gehen des Schönen akzeptieren lernen

Alle Farben der Kamelien -

Alle Farben der Kamelien
von Ashley Clark

Bewertet mit 3.5 Sternen

Charleston, 1929. In ihren Aquarellen malt die junge Eliza die Schönheit ihres Gartens und fängt mit der ihr eigenen Hingabe Farben und Stimmungen ein. Obwohl die aufkeimende Liebe zu William von ihrer Familie nicht gern gesehen ist möchte das junge Paar die alte Familienfehde begraben und einen Neuanfang wagen. Jedoch hat William noch ein weiteres Geheimnis verschwiegen. Immer weitere Verstrickungen zwingen die beiden zu ungewollten Entscheidungen.

Viele Jahre später erbt Lucy unverhofft ein Haus mit Garten in Charleston. Im Inneren findet sie einen geheimnisvollen Brief samt filigran gestaltetem Ring. Viele Fragen brennen auf ihrer Seele. Sie widmet sich hingebungsvoll der Restaurierung des Kleinods. Dank ihrer Chefin darf sie sich beruflich mit den bezaubernden Gemälden von Eliza beschäftigen und erkennt im Laufe der Zeit gewisse Zusammenhänge.

Dem Bauunternehmer Pinckney gefällt Lucys Engagement für das historische Gebäude überhaupt nicht. Er weist seinen Sohn Declan an das Haus zu Kaufen. Die sich abzeichnenden Schwierigkeiten spitzen sich zu als Declan und Lucy Sympathie füreinander entdecken.

Die zwei Zeitebenen sind erkennbar und wechseln sich im Laufe der Handlung immer wieder ab. Der Schreibstil lässt mich nach kurzer Orientierungsphase eintauchen in die authentische Darstellung der sich ändernden Gesellschaft der zwanziger Jahre.  Auch im Jahre 2020 geht es um den Erhalt der Häuser und emotionaler Werte. Die Charaktere sind mal klar durchschaubar, mal geheimnisvoll mit verborgenen Schwächen und Stärken. Durch die unterschiedlichen Sichtweisen und Berührungspunkte in den Zeitebenen wird die Spannung von Anfang an gehalten. Immer wieder einfließende Hinweise lassen mich rätseln.

Allerdings hat mich im letzten Teil des Buches die Geschichte nicht mehr so eingefangen. Fragen bleiben offen und mir kommt manche Lösung etwas zu konstruiert rüber.

Am Ende des Buches habe ich erfahren es gibt einen losen Vorgängerband „Die Dame mit dem roten Hut“. Vielleicht hätte mich ein Vorwissen daraus besser auf das Ende vorbereitet. Außerdem plant Ashley Clark ein Folgebuch um Hintergründe der Vergangenheit zu dieser Erzählung weiter aufzuklären.

Mein Fazit lautet daher. Eine unterhaltsame Story in der fiktive Personen mit historischen Ereignissen in Charleston verwoben sind. Bezaubernde Schilderungen und teils emotionale Ereignisse lassen mich eintauchen. Nur mit dem Schluss konnte mich die Autorin leider nicht ganz erreichen. Aber ich möchte auf jeden Fall weitere Bücher von ihr lesen.

Ich vergebe 3,5 Sterne