Rezension

Das liebe Vieh

Delikatessen - Martin Walker

Delikatessen
von Martin Walker

Bewertet mit 3.5 Sternen

Im Leben des Stadtpolizisten Bruno geht es mal wieder turbulent zu. Beruflich muss er sich mit Tierschützern herumplagen, die sich gegen die Haltungsbedingungen für Enten und Gänse wenden. Dabei ist die Leberpastete doch eine Art Nationalheiligtum. Und dann soll in St. Denis eine Treffen zwischen dem französischen und dem spanischen Minister stattfinden, wodurch die höchste Sicherheitsstufe ausgelöst wird. Da gerät die Grabung des Archäologen Horst mit seinen spektakulären Funden fast schon zur Nebensache. Allerdings hat einer der Grabungsteilnehmer menschliche Überreste gefunden, die garantiert noch nicht alt genug sind, um archäologisch genannt zu werden. Und alles deutet auf einen Mord hin.

 

Und das ist nicht alles, was Bruno, Chef de Police, in seinem vierten Fall begegnet. Privat kann er sich seinen Kochkünsten widmen, den Spaziergängen mit Gigi, seinem Hund, und er hat begonnen Reiten zu lernen. Seine Arbeit geht er auf die übliche Weise heran. Zum Wohle der Stadt St. Denis und seiner Bewohner, die ihn wohlwollend aufgenommen haben, biegt er die Ereignisse manchmal etwas zurecht. Diesmal gerät er jedoch in einige Schwierigkeiten. Dennoch steht Bruno zu seinen Ansichten. Er schafft es mit seiner bedächtigen Art gewissermaßen die Spreu vom Weizen zu trennen und dafür zu sorgen, dass kleinere Probleme nicht an die große Glocke gehängt werden.

 

Wie ein kleiner Urlaub wirken die Romane von Martin Walker. Man fühlt sich nach Frankreich versetzt. Vielleicht möchte man nicht gleich die Gänseleber probieren, aber Verständnis für die Bedeutung dieser nationalen Delikatesse wird geweckt. Und mal wieder kann man den Menschen nur vor den Kopf schauen. Ihre Vergangenheit ist manchmal ganz anderes als man vermuten könnte. Aus den Geheimnissen der Menschen, ihrer Vergangenheit entspinnt sich eine spannende Geschichte, in der es auch Opfer gibt, über die man nicht so erfreut ist. Burnos Privatleben gerät durcheinander, da Isabelle für einen kurzen beruflichen Aufenthalt wieder da ist. Dies und viele andere Begebenheiten gibt es zu entdecken. Obwohl ein paar herbe Momente zu bestehen sind, insgesamt ein freundlicher und lesenswerter Krimi.