Rezension

Das Modehaus

Das Modehaus - Töchter der Freiheit - Julia Kröhn

Das Modehaus - Töchter der Freiheit
von Julia Kröhn

Bewertet mit 2 Sternen

Die goldenen Zwanziger, spektakuläre Modekollektionen und … Coco Chanel. Fanny hat genug von der altbackenen Mode im familieneigenen Imperium und will in Paris als Modeschöpferin durchstarten. Am Ende hat sie nur als Mannequin Erfolg, und auch dieser glitzernde Traum zerplatzt. 1946 kämpft Tochter Lisbeth im zerbombten Frankfurt ums nackte Überleben – und um das Modehaus ihrer Vorfahren. Erfindungsreich führt sie es in eine neue Zeit, zahlt dafür jedoch einen hohen Preis. 1971 ist Rieke die Liebe wichtiger als das Geschäft. Doch dann steht das Familienunternehmen vor dem Bankrott – und sie vor einer folgenschweren Entscheidung .

 

Julia Kröhns Roman verspricht eine interessante und zum Teil berührende Familiensaga, welcher sich über drei Generationen und Zeitebenen erstreckt. Leider ist die Umsetzung dieser ansonsten wirklich guten Idee nur mittelmäßig geglückt. Der Schreibstil ist flüssig und anschaulich. Dennoch bin ich bis zum Ende nicht richtig in die Handlung gekommen, was einerseits an den Sprüngen und andererseits an der fehlenden Authentizität der Figuren lag. Ich konnte mich mit keiner der Hauptprotagonistinnen identifizieren, zudem wirkten alle drei blass, unscheinbar und nicht sonderlich sympathisch. Aber auch die restlichen Protagonisten überzeugen nicht, denn auch diese sind meiner Meinung nach nicht ausreichend ausgearbeitet. Zudem zieht sich die Handlung über weite Strecken in die Länge und ich hatte oftmals Probleme mich weiterhin darauf zu konzentrieren. Es gab hin und wieder sehr vielversprechende Szenen, in welchen ich eine Nähe zu den jeweiligen Protagonistinnen aufbauen konnte, allerdings wurden diese häufig herunter gebrochen und dadurch viel Potenzial verschenkt.

 

FAZIT:
„Das Modehaus- Töchter der Freiheit“ hat eine unglaublich gute Grundidee für eine faszinierende Familiensaga. Leider ist die Umsetzung  über weite Strecken langatmig und emotionslos. Die zwei größten Schwachstellen sind einerseits die blassen Figuren und andererseits die Zeitsprünge, welche die Handlung immer wieder etwas verwirrend gestalten. Ich kann leider nur 2 Sterne vergeben.