Rezension

Das Pendant zum Struwwelpeter

Die Struwwelliese - Cilly Schmitt-Teichmann

Die Struwwelliese
von Cilly Schmitt-Teichmann

Bewertet mit 5 Sternen

Unsere Erfahrungen:

Dieses Buch hatte ich selbst schon als Kind. Also nicht dasselbe, aber das gleiche. Dann habe ich es meinem inzwischen großen Sohn gekauft, es an meine Nachbarin damals verschenkt. Dann kam Felipe auf die Welt und die Nachbarin hat es mir wieder zurück geschenkt, weil ihre Kinder inzwischen groß waren.

Es gibt zwei Versionen der Struwwelliese. Die erste erschien bereits etwa um 1890 von Dr. Julius Lüthje mit Zeichnungen von Franz Maddalena auf dem Buchmarkt. Das ist die Version die auch immer in kombination mit dem Struwwelpeter in Sammelbändern abgedruckt wird, mir aber weniger gut gefällt, von den Reimtexten her, sowie auch von den Zeichnungen her.

Der Nachfolger ist dieses Buch hier, welches zwischen 1950 und 1965 erschienen ist und sich ein wenig an dem Original anlehnt. Die Zeichnungen sind aber viel farbenfroher und authentischer, als eben die des Buches aus dem 19. Jahrhundert. Im Gegensatz zum Struwwelpeter sind hier aber nicht verschiedenen Kurzgeschichten enthalten und auch keine unterschiedlichen Hauptfiguren wie Zappelphilipp, Hans Guck in die Luft usw., sondern hier geht es ausschließlich um die Struwwelliese, die faul, frech und ungehorsam ist, bis ihr vor lauter Unachtsamkeit ein Unfall geschieht und während sie viele Wochen krank im Bett liegt erscheinen ihr all die Onjekte, denen sie Unheil zugefügt hat im Schlaf, bis sie sich eines Besseren besinnt und ab dann brav und folgsam ist.

Die Doppelseiten bschreiben Lieses Tagesablauf, vom Nicht-Aufstehen wollen, wenn der Wecker klingelt, dann zu spät in die Schule kommen, mittags nichts essen wollen, statt im Garten zu helfen, rupft sie statt Unkraut Gemüse heraus, fummelt am Radio herum bis es kracht, klaut Äpfel und plumpst in den Eierkorb der Bäuerin. schneidet Federbetten auf, um auf den Federn Ski zu fahren, als sie deswegen in den Keller gesperrt wird, erschreckt sie dort das Hausmädchen bis sie zum Schluss eben unaufmerksam über die Straße läuft, angefahren wird und dann eben im bett ihr Leben Revue passieren lässt und ab da dann eben super ordentlich und lieb und gut und brav ist.

Dieses Buch ist einfach und leicht zu lesen, da es lediglich kurze Reimverse (Paarreim)
enthält. Ich kann dieses Buch komplett auswendig. Die Zeichnungen sind schön bunt und kindgerecht gemalt. Ich habe es meinen Kindern oft vorgelesen, da es auch ein wenig die Moral enthält, dass man eben - wenn man sich so wie die Struwwelliese verhält - so auf dieser Welt nicht weit kommt.

Dieses Buch ist für mich auch ein Stück Kindheit, da ich es als Kind geliebt habe und mich in Erinnerungen schwelgen lässt. Obwohl Felipe mit 11 Jahren inzwischen viel zu alt hierfür ist, werde ich das Buch meinethalber immer aufbewahren und nicht mehr herschenken.

@ esposa1969