Rezension

Das perfekte Verbrechen?

Selbstvergeltung -

Selbstvergeltung
von Dirk Osygus

Bewertet mit 5 Sternen

Ein Tatort ohne Leiche. Das perfekte Verbrechen? Ein Mann der ungewollt zum Zeugen eines Mordes wird und vor eine Reihe von moralischen Entscheidungen gestellt wird. Eine Herausforderung für Kommissar Gerste und sein Team, die viel Fingerspitzengefühl benötig.

Dies ist der erste Krimi von Dirk Osygus.

Das Buch hat mich bereits von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen. Man ist sofort mittendrin. Der Autor vermag es, atmosphärische Bilder zu erschaffen und die Handlung mitreißend zu beschreiben. Die Dialoge sind lebendig und authentisch, was dazu beiträgt, dass man als Leser direkt in die Geschichte hineingezogen wird.

Geschickt werden Kapitel mit Rückblenden eingebaut um die Spannung zu forcieren.

Die manchmal sehr detailreichen Szenen basieren auf fundiertem Wissen.

Der Fall spitzt sich immer weiter zu. Der letzte Abschnitt wird noch mal packend und nervenaufreibend.

Die Geschichte regt zum Nachdenken über Gewalt, Gerechtigkeit und den Umgang mit Ungerechtigkeit an. Sie stellt die Leser vor die Herausforderung, ihre eigenen Ansichten über Gerechtigkeit, Gewalt und Rache zu hinterfragen. Dadurch wird "Selbstvergeltung" zu mehr als nur einer spannenden Unterhaltung, sondern zu einer reflektierten Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Themen. Sowie der Erkenntnis, wie leicht aus einem Opfer ein Täter werden kann oder auch andersherum.

Ich freue mich demnächst hoffentlich mehr von Gerste und seinem Team zu lesen.

Auch wenn das Buch als Wuppertal-Krimi angepriesen wird und ich als Nicht-Wuppertal-Kenner auf regionale Details gespannt war und leider nicht den erwünschten Flair verspürt habe, hat das Buch trotzdem seine 5 Sterne verdient.