Rezension

Das Rätsel beginnt

Ritus - Markus Heitz

Ritus
von Markus Heitz

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt

 

 

 

Das Buch besteht aus zwei verschiedenen Geschichten, die eine spielt in der Gegenwart, die andere in der Vergangenheit, genauer gesagt im 18. Jahrhundert.

 

Im 18.Jahrhundert begleiten wir Jean Chastel auf seiner Jagd nach einem Wolf, der es auf Tier und Mensch in seinem Dorf in Süd-Frankreich, abgesehen hat.

Jean ist Wildhüter und hat zwei Söhne, die gemeinsam mit ihm jagen, als sie schließlich die Bestie sehen. Ein riesiger Wolf, der nicht gewöhnlich ist und als sie ihn töten mit unzähligen Patronen und schließlich einen Schuss direkt in den Kopf, erscheint ein weiteres Tier, stürzt sich auf Jeans Söhne und verwundet diese schwer.

Doch die Bestie tut mehr als das, sie infiziert sie mit einem Fluch, den der Wolf ist ein Wandelwesen und so sind Jeans Söhne Pierre und Antoine dazu verdammt sich ebenfalls zu wandeln und zu einem blutrünstigen Monster zu werden.

 

Der zweite Teil spielt in der Gegenwart. Eric Kastell ist Künstler, doch sein eigentlicher Beruf ist geheimer, aufregender und um einiges gefährlicher. Er ist ein Jäger, jedoch jagt er keine gewöhnlichen Tiere, sondern Wandelwesen. Werwölfe, Wehrschakale usw.

Für ihn hat die ganze Sache eine sehr persönliche Note angenommen, als seine Mutter von eben diesen Kreaturen getötet wurde. Und nun ist sein Vater eine Geisel, gefangen von dem Geschöpf, das Eric töten möchte.

Eric schafft es sie zu töten, doch sein Vater stirbt und das Familienanwesen in München, in dem wichtige Gegenstände und Dokumente zur Forschung für ein Gegenmittel lagern wird zerstört. Außerdem erfährt Eric, das er eine Halbschwester hat, doch für langes Nachdenken bleibt ihm keine Zeit, denn er ist auf der Spur eines Werwolfes, den er schon lange versucht zu erledigen.

Doch ihm werden Steine in den Weg gelegt durch einen Orden, der die Wandelwesen vergöttert.

 

 

 

Meine Meinung

 

 

 

Man ahnt schon durch die Ähnlichkeit der Nachnamen, dass es eine familiäre Verbindung zwischen Jean und Eric gibt, man möchte gerne wissen, wie genau diese aussieht, was Jean noch erlebt und wie es dazu kam, dass seine Blutlinie damit weiter gemacht hat die Wandelwesen zu verfolgen.

 

Sehr interessant ist der kleine Unterschied in den Zeiten. Eric, der über enormes Wissen über seine Feinde verfügt und dazu mit der neusten Technologie ausgestattet ist und Jean, der alles erst einmal lernen muss und dem vergleichsweise sehr banale Hilfsmittel zur Verfügung stehen.

 

Auch sind die beiden Hauptfiguren sehr unterschiedlich. Jean ist eins sehr liebevoller aber auch bodenständiger Mensch, der das vertrauen zu Gott verloren hat, in seinem Herzen jedoch gerne glauben würde, wenn dies nicht so sehr schmerzen würde.

Jean tut alles für seine Söhne, er will sie schützen, ebenso wie die Menschen ins einer Umgebung, auch wenn diese nicht viel von ihm halten.

 

Eric hingegen ist ein kalter, sehr leidenschaftlicher Mensch, der sich nimmt was er will ohne an die Konsequenzen zu denken. Er stürzt sich in jede Gefahr, als gäbe es kein morgen. Doch Eric scheint etwas Besonderes zu sein, er hat übermenschliche Kräfte, geschärfte Sinne und ist doch kein Werwolf. Wahrscheinlich erfahren wir im zweiten Band mehr über sein Geheimnis.

 

Eric ist auf seine Weise sympathisch, weil er eine Art Überheld ist und doch finden wir keinen engen Bezug zu ihm, weil seine Art sehr distanziert ist, auch wenn sich dies zum Ende des Buches hin ein wenig ändert. Jean hingegen kann den Leser schon auf den ersten Seiten für sich einnehmen, auch wenn er eine leicht verbitterte Art hat, merkt man ihm an, dass er ein guter Mensch ist.

 

Das Buch hat durchaus seine Geschichte, doch am Ende sind viele Fragen offen, es ist als ob alles eine Vorgeschichte ist, die im zweiten band dann hoffentlich weitergeführt wird, so dass alle Fragen geklärt werden.

Wir erfahren schon sehr vieles und können über sehr viel mehr spekulieren, doch die Spannung wird deutlich hochgehalten und man ist ein wenig enttäuscht, dass zum Schluss noch so vieles ungeklärt ist.

Damit schafft der Autor es uns zu begeistern und regelrecht zu zwingen den zweiten Band zu lesen.

 

Sehr interessant ist übrigens auch das Bonusmaterial, in dem wir erfahren, dass der Autor historisches Material für sein Buch benutzt hat. In der verwendeten Stadt gab es tatsächlich unzählige Sichtungen eines Werwesens und es kam zu Prozessen, in dem Menschen der Hexerei und Gastaltwandlung angeklagt worden sind.

Ebenso gab es Jean Chastel als reale Person. Somit wurde also Geschichte mit Fiktion verbunden und das in einem Fantasy Buch.

 

Das Erzähltempo ist sehr rasant, die Erzählform ein personeller Erzähler aus Sicht von Jean oder Eric.

Langatmige Stellen gibt es keine und somit ist ein sehr guter Lesefluss gewährleistet, der ab und zu ein wenig gebrochen ist durch die wechselnden Perspektiven von Jean und Eric. Da die beiden Männer sich jedoch so wenig ähneln, ist es nicht schwer wieder schnell hinein zu finden. Einige Szenen sind sehr brutal, jedoch hält sich alles in einem gewissen Rahmen und wird nicht übertrieben um zu schocken. Dies kann zwar einen gewissen Effekt haben, wäre jedoch meiner Meinung in diesem Buch zu viel des Guten gewesen, da hier der mysteriöse Aspekt im Vordergrund steht.

 

 

 

 

Fazit

 

 

 

Ich glaube dies ist das erste Werwolf Buch, dass ich gelesen habe und es hat mich begeistert, da viele mysteriöse Aspekte in den Vordergrund treten, die Geschichte einen sehr spannenden Gang hat und noch vieles offen ist. Man fiebert mit, aber rätselt auch ständig wie die Dinge zusammenhängen.

Ich persönlich bin sehr gespannt auf den zweiten Teil.