Rezension

Das Schicksal der Maisblüte

Donnergrollen im Land der grünen Wasser - Kerstin Groeper

Donnergrollen im Land der grünen Wasser
von Kerstin Groeper

Bewertet mit 5 Sternen

Kerstin Groeper führt ihre Leser in „Donnergrollen im Land der grünen Wasser“ ins 16.Jahrhundert und zeigt das Leben der Choctaw und der Menominee auf der Schildkröteninsel (Florida - Illinois). Eine Karte im Buch gibt Orientierung.

Als Leser schwelgt man in Beschreibungen der Autorin über das Volk am Fluss und sie erwähnt vieles, was fremd und unbekannt ist. Da gibt es Zeremonien und Sitten, die wirklich interessant sind.

 

Während bei den Choctaw-Handlungspart im Süden die junge Maisblüte im Mittelpunkt steht, gibt es auch noch einen parallel erzählten Handlungsstrang um die Menominee aus dem Norden. Hier steht der männliche Protagonist, Machwao im Blickpunkt. Er ist sowohl stark als auch mitfühlend.

 

Leben und Kultur des Volkes werden dann aber durch die Ankunft der Spanier bedroht. Es folgen beispiellos drastische Beschreibungen der gnadenlos ausgeübten Gewalt und Zerstörung.

Außerdem bringen die Spanier Seuchen ins Land, die ganze Dörfer auslöschten.

 

Maisblüte muss in Gefangenschaft der Spanier Qualen leiden.

Als Leser fühlt man stark mit. Diese Beschreibungen sind schwer zu ertragen, aber sie dürfen auch nicht verschwiegen werden, da sie real für so viele Menschen war.

 

Obwohl es viele Wiederholungen gibt, ist das Erzähltempo hoch.

Es dauert lange, bis Maisblüte und Machwao endlich aufeinandertreffen und man wieder Hoffnung schöpfen darf. Sie werden ihren Weg gemeinsam gehen.

 

Das Buch zeigt ein Stück Geschichte über die Ankunft der Spanier in Nordamerika, von der selten in Prosaform zu lesen ist.