Rezension

Das Tier zwischen Freund und Feind

Leg dich nicht mit Krähen an! - Jörg Zittlau

Leg dich nicht mit Krähen an!
von Jörg Zittlau

Bewertet mit 3 Sternen

Klappentext:

Wie Mensch und Tier zusammenleben können.

Das Artensterben läuft, doch viele Tiere haben Strategien zum Über­le­ben ent­deckt. Ob etwa Qual­len, die Atom­kraft­werke lahm legen; Krä­hen, die Fenster­dich­tungen heraus­hacken; Ele­fan­ten, die sich in Gangs­ter­ban­den organi­sie­ren; oder Stra­ßen­hunde, die mit der U-Bahn zu ihrer Arbeit als Wege­la­gerer fah­ren – die Tier­welt schlägt zu­rück, und man­che Men­schen füh­len sich be­droht.

Doch der renommierte Biologe und Journalist Jörg Zittlau zeigt an­hand vie­ler Bei­spiele auf, wie ein Mit­ein­an­der von Mensch und Tier ge­lingen kann.

 

Rezension:

Straßenhunde fahren per U-Bahn zu ihren bevorzugten Futter­plät­zen. Und das regel­mäßig. Dabei ist das viel­leicht nicht mal die über­ra­schendste Ver­hal­tens­weise, die frei­le­bende Tiere zei­gen. Man­ches wirkt kurios, ande­res interes­sant – und noch ande­res viel­leicht sogar be­ängsti­gend.

Jörg Zittlau listet in diesem (Hör-)Buch eine ganze Reihe an tie­ri­schen Ver­hal­tens­wei­sen auf, die man den je­wei­li­gen Tie­ren kaum zu­trauen würde. Vie­les da­von ist – um es vor­weg­zu­neh­men – wirk­lich interes­sant. Trotz­dem kann mich die­ses Buch nicht wirk­lich über­zeu­gen, da ich beim Le­sen/Hö­ren das Ge­fühl be­kam, dass der Autor nicht wirk­lich wusste, wo­rauf er hinaus­will. Da sind einer­seits die be­reits er­wähn­ten Intelli­genz­be­weise ver­schie­dener Tier­arten, ande­rer­seits aber Be­grün­dungen, wieso die De­zi­mie­rung oder sogar Aus­rot­tung als stö­rend em­pfun­dener Popu­lati­onen (bei­spiels­weise von Rat­ten) kei­nen dauer­haf­ten Er­folgt zeigt. Bei letz­te­rem spielt die In­telli­genz eher eine Neben­rolle, weil rein bio­lo­gi­sche Gründe der ge­woll­ten Ver­nich­tung ent­ge­gen­wir­ken. Hinzu kom­men Bei­spiele tier­is­chen Ver­hal­tens, das für die be­nach­bar­ten Men­schen wirk­lich eine Ge­fahr dar­stellt. Ins­ge­samt hin­ter­lässt das Buch bei mir des­halb den Ein­druck, dass mehr oder we­ni­ger wahl­los teil­weise tat­säch­lich höchst interes­sante Fak­ten über Tiere zu­sam­men­ge­stellt wur­den, je­doch der rote Faden fehlt und somit lei­der keine ‚Pointe‘ zu er­kennen ist. Es bleibt die Frage zu­rück: Was will uns der Autor damit ver­mit­teln?

 

Fazit:

Die Auswahl interessanter/unbekannter Tatsachen über diverse Tier­arten wirkt ins­ge­samt lei­der recht wahl­los.

 

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