Rezension

Das war nichts

Yahya Hassan - Yahya Hassan

Yahya Hassan
von Yahya Hassan

Bewertet mit 0.5 Sternen

Yahya Hassan ist 18 Jahre jung und lebt als Sohn palästinischer Flüchtlinge in Dänemark. In seinem Gedichtband beschreibt er sein bisheriges Leben, das geprägt ist von Gewalt, Hass und Zerstörung.

Bereits das schwarze Cover lässt erahnen, dass hier die dunklen Seiten des Lebens dargestellt werden. Was dann jedoch folgt, sprengte meine Vorstellungskraft.

Der Sprachstil ist sehr gewöhnungsbedürftig (so fehlen jegliche Satzzeichen und auch die Groß- und Kleinschreibung werden missachtet) und erst nach einer Weile des Lesens, erkannte ich einen gewissen Sprachduktus und Rhythmus. Hassan nennt einerseits Dinge klar beim Namen, dann wiederum spricht er nur in Bildern und dem Leser stellt sich die Frage, ob er das jetzt wirklich so zu verstehen hat... Der Autor dichtet wie ihm die Schnabel gewachsen ist, Gossenslang und Kraftausdrücke wohin das Auge nur sieht. Diese derben Ausdrücke haben bei mir immer wieder zu der Frage geführt, ob dieser Jugendliche das wirklich alles erlebt hat. Ist dieser Gedichtband ein Hilfeschrei eines Kindes, der verängstigt zwischen allen Stühlen sitzt und nicht weiter weiß? Oder will Yahya Hassan gar nicht, dass ihm geholfen wird?

Aus den Erlebnissen des Autors hätte sich viel machen lassen, so aber schreckt das Büchlein nur ab und der Gedanken "da ist Hopfen und Malz verloren" drängte sich mir immer wieder auf. Schade eigentlich.