Rezension

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„Das Wunder, auf das ich so lange gewartet habe, bin ich selbst.“ ―Selma Lagerlöf

Selma Lagerlöf - sie lebte die Freiheit und erfand Nils Holgersson -

Selma Lagerlöf - sie lebte die Freiheit und erfand Nils Holgersson
von Charlotte Feyerabend

Bewertet mit 4.5 Sternen

Die Autorin Charlotte von Feyerabend zeigt dem Leser mit ihrem Roman über Selma Lagerlöf eine mir bislang unbekannte Seite auf der Frau, der wir die Geschichte von Nils Holgersson verdanken. Als das Buch meine aktuelle Leselektüre war, lief an vier Tagen im Fernsehen die Verfilmung von "Nils Holgersson". Was für ein Zufall ☺
Wer aber war Selma Lagerlöf? Über ihre Kindheit, ihr verlorenes Zuhause, ihr Leben und den Werdegang, dieses kann man in dieser Art Romanbiografie lesen. Vor allem zeigt sich immer wieder sehr stark ihr Glaube daran, dass sie schon von je her Schriftstellerin werden wollte.
So setzt sie sich über gesellschaftliche Konventionen hinweg. Als sie Sophie Elkan kennenlernt, fühlt sie sich zu ihr hingezogen. Aber es bleibt lange Zeit mehr platonisch. Sophie geht mit Selma auf Reisen. Als Selma den Auftrag für ein Schulbuch erhält, bereisen sie Schweden, lernen die verschiedenen Gegenden, Leute kennen.
Besonders berüht war Selma von den Lappen:
Ziat S. 216
Die Laute flüssen direkt hinter Selmas Augen und stießen Fenster auf, von denen sie nicht einmal gewusst hatte, dass sie existierten. Wärme durchfloss Selma, und sie sah zum Lager der Lappen.
S. 217
Der Klang legte sich um die Natur, damit diese nicht ergaß, dass es auch bald wieder dunkler werden sollte. Eine Sehnsucht erfüllte Lema, eine Liebe zu diesem Land und eine fließende Dankbarkeit.

1907 erschien das Schulbuch für die schwedischen Schulen. Nils Holgersson erobert das Ausland.
1909 erhält Selma endlich den Nobelpreis für Literatur. Mit Valborg Olander, der anderen Frau in ihrem Leben, war Selma schon in Stockholm. Auch Sophie kommt zur Verleihung.
Den Preis erhielt Selmna für "Gösta Berlin" und zugleich wurde sie als erste Frau Mitglied der Schwedischen Akademie.
Über diesen historischen Roman bzw. Romanbiografie kann man endlos seine Gedanken für eine Rezension aufschreiben. Kann man, braucht es aber nicht. Lest das Buch!
Es hat mir wirklich Freude gemacht, dies zu lesen. Man spürt es, wie die Autorin - Schlusswort - sich intensiv mit dem Leben von Selma Lagerlöf auseinandergesetzt hat.
Als kleines Schmankerl gibt es auch noch zwei Rezepte.
Und so schließe ich meine Rezension aus dem Schlußwort S. 345
"... will ich mit den Worten abschließen, mit denen Selmas Großmutter auch ihre Geschichten beendete: Und das alles ist so wahr, wie dass ich dich sehe und du mich siehst! Nur so!