Rezension

Daumen hoch

Blutzeit -

Blutzeit
von Doris Litz

Bewertet mit 4 Sternen

Eine albtraumhafte Geschichte. Wie kann man auf derart abartige Tötungsmethoden kommen? Da geht einer um und bringt – scheinbar wahllos – Leute um, auf eine Weise, die sie möglichst lange leiden lässt. Eine Staatsanwältin, nach der Trennung von ihrem Ehemann, noch ganz neu vor Ort, findet in älteren Akten noch nicht aufgeklärte Fälle, die womöglich im Zusammenhang mit dem aktuellen Mord an einer alten Frau stehen könnten, sowie eine Reihe von Tiertötungs- und –quälerei-Delikten, zu denen sie ebenfalls einen Zusammenhang vermutet. Keiner will ihr jedoch so recht glauben. Fast alle sehen in ihr nur eine arrogante Einmischerin, der man tunlichst die Zusammenarbeit verweigern sollte. Das geht bis hin zur Insubordination. Jedoch geht das Morden weiter und zwar plötzlich ausschließlich an Freunden und Bekannten der Staatsanwältin. Die Zusammenhänge werden deutlicher – auch für das Ermittlerteam. Es scheint sich da wirklich „Das Böse“ handfest zu manifestieren.

Wie gesagt, man fragt sich als Leser, wie man als Autorin auf eine solche Fülle von Grausamkeiten kommen kann.

Die Geschichte ist zügig erzählt, die Charaktere schlüssig dargestellt, die Em-, Sym- und Antipathien gut herausgearbeitet. Man kann sich in die Personen und ihre Umfelder gut hineindenken. Man liest das Buch in einem Rutsch durch, weil wirklich spannend. Am Schluss wünscht man sich, die Fixierung gerade auf die Staatsanwältin wäre etwas umfassender und schlüssiger begründet worden. Ansonsten: Daumen hoch.