Davon gerne viel, viel mehr!

Weitlings Sommerfrische
von Sten Nadolny

Bewertet mit 5 Sternen

Ein Bootsunglück versetzt Sten Nadolnys Helden Wilhelm Weitling zurück in die eigene Jugend. Für den verblüfften Weitling wird dieses Abenteuer zur philosophischen Zeitreise - und hat unerwartete Auswirkungen auf seinen scheinbar vorgezeichneten Lebenslauf.

Also erstmal möchte ich nochmals per Linkliebe Tintenelfe danken - auf ihren Blog habe ich das Buch gewonnen und bin erst durch ihre Rezension überhaupt darauf aufmerksam geworden. Nochmals danke dafür! (Und nein, das war nicht Gewinnbedingung sondern einfach Dankbarkeit für ein wundervolles Buch)

Das Einzige, was ich zu bemeckern hätte: Das Buch ist viel zu kurz. Manchmal hatte ich das Gefühl, als hätte jemand (ob Autor oder Lektor/Verleger, ist egal) beschlossen, dass das für den Büchermarkt nicht zu lang sein darf, sonst lesen es Manche nicht. Ich fand das schade und hätte gerne noch vieeel mehr Zeit mit dem Buch verbracht, es war eins von denen, bei denen man fast neu anfangen will, wenn man es zu Ende gelesen hat!

Ansonsten zeigt der Autor einen Humor und feinsinnigen Wortwitz, den ich nur bewundern kann und der beim Lesen sehr viel Spaß macht. "Er stellte sich schlafend, damit die Uhr es sich anders überlegte" (oder so ähnlich) war ein Satz, den ich glaube ich den ganzen folgenden Tag immer wieder zitieren musste, weil ich ihn so brilliant fand.
Und natürlich zwingt das Buch zum Nachdenken. An welcher Stelle fängt man an, zu werden, was man ist? Welche scheinbaren Kleinigkeiten, Zufälle, Begebenheiten können aus uns einen anderen Menschen machen?
Was würden wir tun, wenn wir im hohen Alter die Gelegenheit für eine Sommerfrische bekommen?