Rezension

Debutroman

Und auch so bitterkalt - Lara Schützsack

Und auch so bitterkalt
von Lara Schützsack

Lucinda leidet unter einer Essstörung und ihre ganze Familie leidet mit. Mutter Isa ist mit der Situation komplett überfordert, Schwester Malina hängt sich sehr an die kranke Schwester und Vater Frieder kapselt sich ab. Als auch  noch Nachbarsjunge Jarvis Selbstmord begeht und Lucinda ihn findet, gerät die Welt total aus den Fugen. Eine Therapie bringt für Isa nicht den gewünschten Erfolg, darum versucht sie mit Erpressung und Zwangsernährung Lucinda zum Essen zu bewegen. Doch Lucinda wird schwächer und schwächer.

Cover: Ein wirklich gelungenes Bild mit dem  Mädchen im roten Kleid, das versucht auf dem Seil die Balance zu halten. Passt hervorragend zum Buch, da auch Lucinda jeden Tag die Balance zwischen Krankheit und realem Leben halten muss.

Dieser Debutroman von Lara Schützsack thematisiert das Thema Essstörung auf eindrückliche Weise. Ich war nach wenigen Seiten tief in der Geschichte drin, habe mit Lucinda regelrecht mitgelitten. Ihre Mutter Isa kam so unfähig und überfordert rüber, dass ich teilweise gerne gerufen hätte: Dann hol doch Hilfe!!!! 

Der Roman ist in Ich Form der jüngeren Schwester Malina geschrieben, was ich als erfrischend anders empfand. Meist werden Bücher, die Krankheiten thematisieren, ja aus der Sicht der Protagonisten erzählt. 

Ich liebe dieses Buch, habe es in einem Zug durchgelesen. Nur am Schluss finde ich es schwammig, als es Lucinda immer schlechter geht. Schade hat die Autorin auf den letzten Seiten nicht die klare Sprache duchgezogen, die sich ansonsten wie ein roter Faden durch das Buch zieht.

Dieses Buch ist klar als Jugendroman deklariert, kann von Erwachsenen aber sehr gut gelesen werden. Unter 14 jährigen würde ich das Buch wohl nicht in die Hand geben. Ist auf keinen Fall ein Buch für sensible Leute, denn die Geschichte fährt ein!

Ich vergebe diesem Buch 5 Sterne, was bei mir sehr selten vorkommt.