Rezension

definitiv Lesestoff für Samhain

Im Zeichen der Acht - Benjamin Lebert

Im Zeichen der Acht
von Benjamin Lebert

Bewertet mit 4 Sternen

Wie jeder weiß, ist die Nacht zum 1. November seit jeher eine der gefährlichsten. Denn an Samhain ist der Zugang zum Reich der Toten einen Spalt geöffnet und wir alle sollten hoffen, dass nichts zu uns herübertritt...

Zwei Kreaturen, die einst Menschen waren, auf der Suche nach den Acht, die den finalen Kampf um Gut und Böse ausfechten. Ja, das klingt definitiv nach Lesestoff für mich.
Die Schlacht um Leben oder Niedergang der Menschheit wird dem Leser ab der ersten Seite vor Augen geführt und dabei geht der Autor nicht gerade zimperlich vor.
Ich persönlich mag seinen bildgewaltigen, düsteren und bedrohlichen Stil sehr! Jedoch ist der Pfad aus Tod und Zerstörung oftmals blutig und grausam, nur selten durchblitzt ein Funken Hoffnung die Atmosphäre. Ich vermute, dass so manch zartbesaitetere Person damit vielleicht nicht so ganz klar kommen wird. Ich selbst fand es sehr gelungen, könnte mir jedoch vorstellen, dass die Meinungen zu diesem Werk etwas auseinandergehen könnten.

Abseits des drohendem Unheils, erfahren wir im Verlauf immer mehr zu den beiden Kreaturen Martha und Tristan, tauchen ein in ihren Hass und ihre Gefühle - sowohl zueinander als auch zu dem drohenden, finalen Kampf um Leben und Tod aller Lebewesen. Aber auch von den sechs anderen, die nach und nach dazustoßen, bekommen wir immer mehr Gefühle und Hintergrundinfos zu lesen und ja, manchmal verursacht das schon ein bisschen Gänsehaut. Wir erleben die Art von dunklen Gedanken, die keiner je haben sollte!

Spannungstechnisch fand ich "Im Zeichen der Acht" eigentlich durchgehend sehr gelungen. Die Story, die Gefahr und die immer schwärende Bedrohung machen schon einen enormen Anteil aus, gleichzeitig muss man als Leser auch wegen der Charaktere immer dranbleiben. Lange Zeit weiß man nicht, wer nun Bestandteil der 8 werden, wer sterben wird und wer nicht wirklich wichtig für den weiteren Verlauf sind.

Alles in allem muss ich sagen, dass der Verlauf und die Wendungen die am spannendsten hätten sein sollen, für mich leider ein bisschen vorhersehbar gewesen sind und auch der große Showdown etwas zu kompakt für meinen Geschmack war. Nichtsdestotrotz bin ich absolut geflasht von der Intensität dieses Werkes und der wirklich durchgängig passenden und perfekten Atmosphäre. Definitiv Lesestoff für Samhain ;)