Rezension

✎ Dennis Kornblum - Martin Hais

Martin Hais - Generation Z -

Martin Hais - Generation Z
von Dennis Kornblum

Als der Autor an mich herantrat und mich fragte, ob ich einen "(Psycho)Thriller der etwas anderen Art" (wie er sich ausdrückte) lesen und rezensieren mag, begab ich mich erstmal auf die Suche nach weiteren Informationen.
Was ich fand, hörte sich interessant an. Das Asperger-Syndrom sollte eine bedeutende Rolle spielen. Da Dennis Kornblum selbst davon betroffen ist, erhoffte ich mir eine authentische Charakterisierung der Hauptperson in einem hochspannendem Setting.

Anfangs war ich auch noch gut dabei. Der Text las sich angenehm. Die Beschreibungen rund um Martin Hais waren lebendig. Die Charakterisierungen waren realistisch. Der Einblick in einen von Asperger-Syndrom betroffenen Menschen war anschaulich.

Doch irgendwann kam der Punkt, an dem ich der Geschichte nicht mehr glaubte. Je mehr ich zum Ende kam, desto mehr verspürte ich auch den Drang, das Buch abzubrechen. Ich blieb lediglich dran, weil ich mir irgendeinen spektakulären Höhepunkt erhoffte.

Stattdessen zog es sich unheimlich in die Länge und die Beschreibungen wurden richtiggehend ausschweifend. Das erwarte ich vielleicht von einem Roman, aber nicht bei einem (Psycho)Thriller.
Zudem gab es für mich keinerlei überraschende Wendungen. Das Geschehen war vorhersehbar und teilweise nicht nachvollziehbar. Mir kam immer wieder in den Sinn: Laufen da draußen wirklich Menschen herum, die so handeln wie Martin und Ina? Ich kann es mir ehrlich gesagt nicht vorstellen. Das liegt außerhalb meines Verständnisses.

Von mir bekommt "Martin Hais - Generation Z" keine Leseempfehlung. Es ist weder ein (Psycho)Thriller, noch besonders spannend, noch realistisch. Meine Erwartungen wurden nicht annähernd erfüllt.
Tatsächlich verstehe ich auch nicht, warum mir ein (Psycho)Thriller angeboten wurde, obwohl auf dem Cover lediglich 'Roman' drauf steht. Das hatte ich leider nicht gesehen, da ich sonst direkt nachgefragt hätte.

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