Rezension

Der Arbeitsplatz als Schlangengrube

Ausgedient - Lisa Lercher

Ausgedient
von Lisa Lercher

Bewertet mit 3 Sternen

Der Schauplatz dieses Krimis Wien, genauer gesagt eine imaginäre Magistratsabteilung der neu gewählten Stadtregierung.

Anna, bekannt aus („Der letzte Akt“ bzw. „Der Tote im Stall“), ist wieder mit von der Partie. Sie arbeitet beim Bürgerservice und wird kurzfristig, nach dem Selbstmord Susanne Pachlers in deren Abteilung versetzt. 

Diese Abteilung, sie besteht bis auf einen jungen Mann, ausschließlich aus Frauen, ist die reinste Schlangengrube. Jede gegen Jede. Die Leiterin wirkt überfordert.

Anna versucht sich aus allem herauszuhalten, sieht sich aber unvermittelt in einen Mord verwickelt. Hängen der Mord und der Selbstmord zusammen? Wer sind die Drahtzieher?

Lisa Lercher zeichnet ein Bild der politischen Arbeitswelt in der jeder auf seinen eigenen Vorteil sieht, die Politiker lügen und sowohl Mitarbeiten als auch die Wähler manipulieren.

Obwohl der Krimi aus Lisa Lerchers Fantasie stammt, lassen einzelne Charakterzüge an reale Personen denken.

Die Beschreibung der Schlangengrube ist gut gelungen. Das Ende finde ich ein wenig abrupt, daher nur 3 Sterne.