Rezension

Der Brüller war das nicht

Berufung - John Grisham

Berufung
von John Grisham

Bewertet mit 3 Sternen

Leider muss ich bei der Beurteilung des neuen Buches von John Grisham meinen Vorgängern recht geben. Der Brüller war das nicht.
Dabei ließ sich der Anfang so gut an. Eine interessante Story, Frau ,eher aus der unteren Gesellschaftsschicht, klagt gegen einen riesigen Chemiekonzern, der das Grundwasser einer Kleinstadt durch die illegalen Entsorgung ihrer Chemieabfälle verseucht hat.Die Klägerin verliert Mann und Kind, andere Bewohner dieser Gegend waren schon zuvor erkrankt, oder gestorben.
Die Sensation:Die Klägerin gewinnt und bekommt 41 Millionen Schadenersatz zugesprochen. Der Konzern sieht eine Prozesslawine auf sich zukommen und versucht mit allen Mitteln, legalen, aber eher illegalen die Berufungsverhandlung zu gewinnen.

Wie das Buch ausgeht ist allerdings schnell klar.Das hätte mich allerdings gar nicht so gestört, was ich als sehr störend empfand war, dass der interessante und spannende Anfang durch detaillierte Beschreibungen von Nebenfiguren und Nebenschauplätzen ab ca. Seite 130 gebremst wird.Die Beschreibung der Industriemagnaten,Politiker und sonstigen Macher dieses Geschehens passten in jedes Klischee, welches dieser Gesellschaftsschicht zugeschrieben wird, cool, gierig, über Leichen gehend und auf der anderen Seite die menschliche Unterschicht, die nichts dagegen zu setzen hat.Das war mir dann doch etwas zu platt.

Die Zusammenhänge der Justiz und Politik fand ich eigentlich ganz interessant, aber es wäre schon nett gewesen, wenn Herr Grisham zwischendurch etwas Spannung hätte aufkommen lassen.
Die fiktive Geschichte ist für mich durchaus vorstellbar gewesen, vor allem in einem Land , in dem Herr Busch fast ein Jahrzehnt sein Unwesen treiben durfte und zu dieser Politik passen manche Figuren und Einstellungen auch wunderbar.