Rezension

Der eiserne Herzog

Der eiserne Herzog -

Der eiserne Herzog
von Ulf Schiewe

Bewertet mit 5 Sternen

Mit dem historischen Roman „Der eiserne Herzog“ hat der Autor Ulf Schiewe sich erneut in vergangene Zeiten vorgewagt und diesen Lebendigkeit eingehaucht. Dieses Werk spielt im 11. Jahrhundert. Das zentrale Thema ist hier die Schlacht bei Hastings und bisher ist dieses Werk ein Einzelband, welcher ohne Vorkenntnisse gelesen werden kann.

 

Klappentext:

Nur dank der Hilfe einiger weniger Getreuer konnte Guilhem als Kind die Verfolgung durch seine Widersacher überleben. Doch er hat sich durchgekämpft und als Herzog der Normandie behauptet. Als es ihm gelingt, den letzten Widerstand zu brechen, und sein Werben um die schöne Matilda erfolgreich ist, scheint er am Ziel all seiner Träume zu sein. Erst recht, als sein Onkel, König Eadweard von England, ihn überraschend zum Thronerben erklärt. Englands Krone - wer würde das ablehnen? Matilda aber hat größte Bedenken, denn Guilhem hat einen mächtigen Gegner: Harold Godwinson, dessen Familie ebenfalls Anspruch auf den Thron erhebt...

 

Bisher habe ich schon einige Bücher aus der Feder von Ulf Schiewe gelesen, welche teilweise auch zu recht unterschiedlichen Zeiten mit ziemlich verschiedenen Themen gestaltet sind. Schiewe schafft es gekonnt, eine authentische Atmosphäre und eine dichte Handlung aufzubauen. Seine historischen Romane konnten mich bisher immer auf eine eigene Art und Weise überzeugen, Daher waren meine Anforderungen an diesen historischen Roman ziemlich hoch. Und dennoch wurden meine Erwartungen nicht enttäuscht.

„Der eiserne Herzog“ ist mit einem vielseitigen Bonusmaterial ausgestattet, welches bei Bedarf zu Rate gezogen wird. Hilfreich ist zum Beispiel das Personenregister, damit man einen besseren Überblick bewahrt. Auch die historische Karte ist hilfreich und ist für eine bessere Orientierung beigefügt wurden. Das Nachwort möchte ich hier auch noch einmal positiv erwähnen, da der Autor hier noch einmal auf ein paar Fakten eingeht.

Der Schreibstil ist, wie ich bereits aus anderen Büchern aus der Feder von Ulf Schiewe gewohnt bin, sehr bildhaft, lebendig und lässt sich flüssig lesen. Dabei schafft es der Autor, eine dichte und packende Atmosphäre zu erschaffen, sodass der Leser vollkommen in vergangene Zeiten reingezogen wird. Dabei hat man das Gefühl, dass man mitten im Geschehen ist und aktiv an der Handlung teilnimmt. Dies führt dazu, dass es dem Leser schwer fällt, das Buch wieder aus der Hand zu legen, da es eine regelrechte Sogwirkung ausübt. Ein gutes Wiedererkennungsmerkmal ist auch die umfangreiche Recherche, welche auch dieses Mal auf jeder Seite erkennbar ist. In diesen historischen Roman sind viele umfangreiche Recherchearbeiten hineingeflossen und das merkt man dem Buch auch an. Schiewe hat die Handlung mit liebevollen Details versehen, welche das Werk sehr bereichern. Und dennoch ist es dem Autor gelungen, dass ein gelungener Mix zwischen Fakten und Fiktion entsteht. Er schafft es, die Schlachten vielseitig und detailreich zu erzählen und dennoch bleibt das persönliche Schicksal nicht auf der Strecke.

Auch wird über die gesamte Länge des Buches die Spannung auf vielseitige Weise hoch gehalten. Der Spannungsbogen ist zu keiner Zeit abgebrochen und dies führt dazu, dass der historische Roman zu keiner Zeit langweilig wird. Besonders die Schlacht am Ende wird detailreich erzählt, auch gibt es noch ein paar weitere blutige Szenen, welche stellenweise nicht für zartbesaitete Leser zu empfehlen ist. Aber dennoch sind hier nicht nur die Schlachten im Mittelpunkt, sondern Schiewe legt auch Wert auf die Charakterentwicklung. Im Zentrum steht hier der Protagonist Guilhem. Er ist der Herzog der Normandie und an seiner Seite ist die starke Frau Matilda. Guilhem wird als starker und vielseitiger Charakter dargestellt und ich finde seine Entwicklung und auch seine Darstellung allgemein sehr gelungen. Man lernt ihn mit jeder Seite besser kennen. Er macht einige Entwicklungen durch und muss viele Hürden meistern. Aber auch die Nebencharaktere werden authentisch gezeichnet, sodass sie dem Leser ans Herz wachsen. Teilweise bekommt man auch ein paar Einblicke in die Gedankengänge der Charaktere, sodass man ihre Handlungen besser nachvollziehen kann.

Auch das fulminante Ende ist gelungen und ich persönlich habe sehr mitgefiebert. Mit ein bisschen historischen Vorkenntnissen weiß man, wie die Schlacht bei Hastings enden wird. Dennoch liest man gebannt die Seiten und kann das Buch einfach nicht aus der Hand legen.

 

Insgesamt konnte mich der Autor Ulf Schiewe mit seinem historischen Roman „Der eiserne Herzog“ komplett überzeugen. Sowohl die Handlung als auch die Charaktere haben mich vollständig in ihren Bann gezogen. Mich persönlich hat dieses Buch total mitgenommen und ich habe wirklich nichts daran auszusetzen. Daher möchte ich 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung vergeben.