Rezension

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Der erste Band hat mir besser gefallen

Der Assistent der Sterne - Linus Reichlin

Der Assistent der Sterne
von Linus Reichlin

Bewertet mit 3 Sternen

Zum Inhalt
(Achtung Spoiler zu Band 1)

7 Monate später - Hannes Jensen ist in seinem Vorruhestand, doch so wirklich glücklich scheint er nicht. Annick O´Hara, die er durch den letzten Fall kennengelernt hat, erwartet von ihm ein Kind, doch sie bleibt immer noch unnahbar und sieht ihre Zukunft nicht in einem trauten Heim.
Als Jensen zu einem Privatseminar über Physik in Island eingeladen wird, nimmt er gerne an, obwohl sein Hobby durch die neuen Ereignisse in seinem Leben etwas in den Hintergrund geraten ist. Die Chance will er sich trotzdem nicht entgehen lassen. Schweren Herzens lässt er Annick in Brügge zurück. Hätte er gewusst, welche unerwarteten Wendungen ihn in Rejkjavik erwarten, hätte er sicher anders entschieden ...

Meine Meinung

Ich hab mich wirklich geärgert, weil hier der Klappentext mal wieder extrem spoilert. Die Hälfte der grundlegenden Handlung wurde verraten und hat mir somit komplett die Überraschungsmomente geklaut. Dadurch bin ich mit anderen Erwartungen an das Buch rangegangen, dachte, der Klappentext wird kurz abgehandelt und hab immer drauf gewartet, wann jetzt denn etwas neues passiert. Das hat sich leider ganz schön hingezogen.
Im Nachhinein fand ich auch die Ereignisse zu Beginn etwas unglücklich gewählt.

Der Schreibstil ist allerdings wieder sehr fesselnd und es entwickelt sich auch hier eine ganz besondere Atmosphäre. Auch die kleinen Gedankenspielchen von Hannes Jensen über physikalische Reaktionen und ihr Bezug auf philosophische Fragen fand ich sehr interessant! In diesem Band spricht der Autor damit hauptsächlich das Schicksal an, den Zufall und ob die Zukunft wirklich vorausschaubar ist oder nicht. Es gibt einen kleinen Einstieg in die Relativitätstheorie - kurz, knapp und präzise zusammen gefasst, was bei mir wieder das Interesse geweckt hat. Ich finde solche physikalischen Gesetzmäßigkeiten und ihr Bezugauf die Philosophie ja extrem spannend!

Das Leben von Hannes Jensen scheint sich in eine sehr verfahrene Situation zu entwickeln. Auch die Beziehung zu Annick ist äußerst kompliziert, dabei möchte er einfach nur eine Familie, für die er da sein kann. Annick ist allerdings hin- und hergerissen zwischen persönlicher Freiheit und Eigenständigkeit entgegen der sich aus der Situation ergebenden Abhängigkeit; auf andere Rücksicht zu nehmen, zumindest was Hannes betrifft, ist nicht gerade ihre Stärke.
Der Fall selbst ist verstrickt und wieder mit etwas Übersinnlichem verwoben, bei dem selbst Hannes Jensen zweifelt, was er denn nun glauben soll.

Am Ende zieht es sich ein bisschen, aber die Aufklärung war dann für mich doch überraschend.

Fazit

Da der Klappentext sehr gespoilert hat, war das Lesevergnügen am Anfang etwas gebremst. Das ungewöhnliche und überraschende hat mich dann aber doch fasziniert, trotzdem konnte es mich nicht ganz so begeistern wie bei Band 1.

© Aleshanee
Weltenwanderer

Hannes Jensen

1 - Die Sehnsucht der Atome
2 - Der Assistent der Sterne
3 - Er