Rezension

Der Erzähler macht's!

Sechzehn Wege, eine befestigte Stadt zu verteidigen -

Sechzehn Wege, eine befestigte Stadt zu verteidigen
von K. J. Parker

Witzig und unvorhersehbar - Der Einstieg mag schwer fallen, aber dranbleiben lohnt sich!

Dieses Buch war in jedem Sinne des Wortes eine Überraschung. Der Klappentext verrät genug um ein Bild davon zu vermitteln, worum es in der Handlung geht und doch hatte ich nicht erwartet das zu finden, was ich am Ende gefunden habe.
„Sechzehn Wege, eine befestigte Stadt zu verteidigen“ von K.J. Parker ist kein „typischer“ Abenteuer/ Fantasie-Roman, sondern liest sich eher wie eine Chronik von (fiktiven) Ereignissen. Ingenieur Orhan ist unser Chronist. Und was für einer noch dazu!
Mit wachem Verstand, entwaffnender Ehrlichkeit und einem wunderbar trockenen Humor führt er den Leser durch die Ereignisse einer zu Beginn aussichtslos erscheinenden Belagerungssituation. Die Karten, die ihm das Schicksal austeilt, sind wirklich nicht besonders (Stellt euch vor: Er muss aus Zitronen Limonade machen, ohne die Zitronen, was zum Pressen und den Krug) und so braucht er jede Unze Einfallsreichtum.

Ich hatte zu Beginn ganz schöne Schwierigkeiten in die Geschichte einzusteigen. Es geht quasi von null auf hundert und man wird mit Namen und Orten konfrontiert, ohne sie zuordnen zu können. Durch die besondere Wahl des Erzählstils wird auch auf ausschmückende Beschreibungen etc. verzichtet, daher ist es wirklich eine Herausforderung, sich in der Geschichte einzufinden. Es hat ein paar Kapitel des Warmlaufens gebraucht, aber dann war ich sehr schnell in der Handlung drin und sobald diese Hürde genommen war, flogen die Seiten nur so dahin.
Die Handlung hat einen guten Spannungsbogen und steckt voller unerwarteter Wendungen, sodass man wirklich nicht behaupten kann, es würde je langweilig.

Nach meinen erwähnten Startschwierigkeiten hat mir dieses Buch wirklich gefallen. Es ist eine interessante Mischung aus High-Fantasy und Historien Roman, die mir in der Form auch noch nicht begegnet ist. Dieses Buch ist wahrlich eine Wundertüte und wer sich nicht scheut, bei Büchern auch mal ein Risiko einzugehen, sollte definitiv mal einen Blick zwischen diese Seiten riskieren.