Rezension

Der etwas andere Krimi

Heirate nie auf Spiekeroog -

Heirate nie auf Spiekeroog
von Johannes Wilkes

Bewertet mit 3.5 Sternen

Kommissar Mütze und sein Lebensgefährte verbringen ihren Sommerurlaub wieder auf ihrer geliebten Insel Spiekeroog. Während Karl-Dieter sich dem süßen Nichtstun hingibt und sich gedanklich viel mit der dem zukünftigen Familienzuwachs Klein-Lasse und seiner amerikanischen Leihmutter beschäftigt, hilft Mütze lieber dem Inselpolizisten Ahsen, das Rätsel um ein Brautkleid im Meer und eine direkt nach der Trauung verschwundene Braut aufzuklären ....

Erst beim Lesen bemerkte ich, dass sich "Heirate nie auf Spiekeroog" bereits der zwölfte Band um den umtriebigen Kommissar Mütze ist, und so fehlte mir einiges von der Vorgeschichte des Paares und einiger im Buch auftretender Figuren. Dies sollte mich aber nicht daran hindern, den Fall um die verschwundene Braut zu genießen, wenngleich ich auch nicht besonders glücklich war mit dem etwas trotteligen Inselpolizisten und dem hohen Schnapskonsum. Auch hier zeigte sich, dass die Krimihandlung nicht wirklich im Zentrum stand.

Der Schreibstil ist flüssig und amüsant und manches Mal fühlte ich mich wie in einer Persiflage auf das Genre "Krimi". Dieser Eindruck wurde noch dadurch verstärkt, dass die - liebevoll gezeichneten Figuren - viel Raum einnahmen und der Krimi manches mal hinter den privaten Verwicklungen zurücktrat.

Spannung war jedoch gegeben, da lange Zeit nicht ersichtlich war, wie die einzelnen Schnipsel zusammenhingen und wer wem eigentlich schaden wollte.Doch am Ende klärte sich alles zufriedenstellend auf und auch die mystischen Auftritte der Verstorbenen fanden eine logische Erklärung.

"Heirate nie auf Spiekeroog" ist der etwas andere Krimi, der mir aber einiges Vergnügen bereitet hat.