Rezension

Der Fall, der bleibt

The First Rule of Survival - Paul Mendelson

The First Rule Of Survival
von Paul Mendelson

Bewertet mit 4 Sternen

Sieben Jahre ist es her, dass drei Jungen entführt wurden. Alles hat die Polizei versucht, um die Kinder zu finden. Nie wurde eine echte heiße Spur gefunden. Nun aber tauchen zwei Leichen auf. Können die Entführten wirklich eine so lange Gefangenschaft erduldet haben. Und was ist mit dem Dritten. Colonel Vaughn de Vries, der damals schon ermittelte, geht mit großer Sorge aber auch extremen Eifer an die Sache heran. Besteht noch die winzigste Chance, den dritten Jungen zu finden, will er sie nutzen. Immer wieder sinnt er über die alte Untersuchung nach, könnte etwas schief gelaufen sein, haben sie einen Hinweis nicht beachtet oder etwas falsch gedeutet. 

 

Was kann in sieben Jahren nur mit den Kindern geschehen sein. Dieser Fall hat auch die Ermittler gezeichnet, Vaughn de Vries haben die Gedanken an die Jungen nie losgelassen. Das Verschwinden der Kinder ist für ihn wie ein persönliches Versagen. Und nun will er alles tun, um vielleicht etwas wieder gut zu machen. Doch die Ermittlungen kommen nur langsam voran, nur ein winziges Detail scheint weiterzuführen. Allerdings gewinnt de Vries langsam den Eindruck, als sollten seine Nachforschungen behindert werden. Wer kann ein Interesse daran haben, den Fall unaufgeklärt zu lassen. Ein Gedanke, der de Vries noch mehr anspornt.

 

Ein eigener Ermittler, dieser Vaughn de Vries, hartnäckig, eigenbrötlerisch und mit besten Kontakten. Versoffen, geschieden, beherrscht von seiner Arbeit. Bei seiner Besessenheit hat in seinem Leben kaum Privates platz. Der Fall hat es wirklich in sich, gerade wenn man meint, es gehe nichts voran, nimmt die Ermittlung eine spektakuläre Wendung, die der Sache eine völlig andere Bedeutung gibt. Vor dem Hintergrund der politischen Umwälzungen in Südafrika, die fast abgeschlossen scheinen und nun die ehemals herrschende Klasse unter ein Glaskuppel stellen, gibt der Autor einen wohl realistischen Blick auf den Polizeialltag frei. Einige Szenen wirken aus hiesiger Sicht vielleicht ein wenig befremdlich, doch voller Neugier liest man immer weiter.