Rezension

Der freie Wille

Kein Wille geschehe - Guido Kniesel

Kein Wille geschehe
von Guido Kniesel

Bewertet mit 4 Sternen

Ein Ex-Richter und ein Staatsanwalt werden brutal ermordet. Mit ihrem Blut steht auf ihrer Stirn „Amor Fati“ (Liebe zum Schicksal). Als die Frau und der kleine Sohn des forensischen Psychiaters Hendrik Jansen entführt werden, wird klar, dass alles mit einem alten Fall zusammenhängt. Wird Hendrik es schaffen, seine Familie zurückzubekommen?

Die Grundidee des Romans ist toll. Handelt der Mensch wirklich nach seinem eigenen freien Willen oder ist das ganze Leben ein einziger blinder Zufall? Dabei ist der Fall richtig spannend und man fiebert von Anfang bis Ende mit Hendrik Jansen mit, der versucht, seine Frau und den kleinen Sohn zu retten, wobei es zwischendurch immer wieder so scheint, als könne er nichts tun und müsste zusehen, wie seine Familie stirbt.

Im letzten Drittel – als der eigentliche Fall schon abgeschlossen ist – zieht sich die Geschichte etwas, was ich nicht für nötig gehalten hätte. Bis dahin war es ein 5-Sterne-Roman für mich. Für den letzten Abschnitt ziehe ich einen Stern ab, weil der Schluss der Geschichte den Fluss nimmt – meine Meinung.

Insgesamt aber eine spannende Geschichte, die einen vor die Frage stellt, ob der Mensch wirklich verantwortlich für seine Taten ist oder ob alles nur Zufall und Willkür ist. Der psychologische Teil des Falls hat mir sehr gut gefallen.