Rezension

Der Geist des Fluches

Isabels Fluch - Brenda Joyce

Isabels Fluch
von Brenda Joyce

Bewertet mit 2 Sternen

Der Spanier Antonio de la Barca erobert das Herz von Cassandra de Warenne im Sturm, doch er ist der Freund ihrer Schwester Tracy. Allerdings wissen sowohl Tracy als auch Cassandra nichts von der alten Familienfehde, die seit Jahrhunderten zwischen ihrer und der von Antonio besteht. Als die Beziehung zwischen Antonio und Tracy zu zerbrechen droht, reist Tracy in Begleitung von Cassandra nach Spanien, um ihn zu besuchen und ihre Liebe zu retten. Doch kaum in Casa de Suenos angekommen, erlebt Cassandra die düstere Stimmung des Hauses mitsamt merkwürdigen Dingen, die sie erschrecken. Sie kommt der alten Fehde zwischen den Warenne und  den de la Barcas langsam auf die Spur, aber nicht ohne selbst darunter leiden zu müssen, denn vor allem der Geist Isabels geistert nicht nur durch die Casa de Suenos, sondern auch durch Cassandra…

Brenda Joyce hat mit „Isabels Fluch“ einen etwas mystisch angehauchten Unterhaltungsroman vorgelegt, dessen Erzählstil zwar flüssig und gut zu lesen ist und mit einigen Spannungsmomenten aufwarten kann, jedoch nicht so überzeugen kann, wie andere Bücher der Autorin. Schon der Einstieg in die Geschichte ist eine Herausforderung, denn die langatmige Einführung und die detailverliebten Personenbeschreibungen führen dazu, dass der Leser das Buch zwischendurch aus der Hand legen muss. Hat der Leser sich hier erst einmal durchgekämpft, legt die Handlung einen Zahn zu und die Spannung steigert sich mit jedem Abschnitt. Während der Leser Cassandra durch das alte Haus begleitet und immer wieder erleben muss, wie sie vom Geist Isabels manipuliert wird, läuft einem die Gänsehaut den Rücken hinab. Die Rückblenden ins 16. Jahrhundert, die Einblick in Isabels Leben geben, sind gut gemacht und eigentlich das Beste dieser Geschichte. Der Fluch, um den sich alles dreht, wird dagegen nur sehr dürftig aufgeklärt und lässt einen unbefriedigten Leser zurück.

Die Charaktere sind durchweg völlig überzogen dargestellt und wirken dadurch absolut unglaubwürdig. Vielmehr hat man als Leser das Gefühl, sehr ungeübten Theaterschauspielern bei den Proben zuzusehen. Eine nähere Beziehung lässt sich leider nicht aufbauen, so dass man die Lektüre eher unbeteiligt liest. Cassandra ist eine eher unscheinbare Frau, die Bücher liebt und sich selbst schriftstellerisch betätigt. Ihre Schwester Tracy ist eine Schönheit, die in der Öffentlichkeit steht. Sie ist egoistisch und oberflächlich, ihre Tochter Alyssa ist ihr ein lästiges Anhängsel. Isabel ist als Geist auf Rache aus und tyrannisiert sämtliche Personen, die auf dem Anwesen leben. Auch die weiteren Protagonisten können die Handlung mit ihren Episoden nicht retten.

„isabels Fluch“ ist ein mystisch-angehauchter Roman mit historischem Einschlag, der leider nicht überzeugen kann. Obwohl gut zu lesen und recht unterhaltsam, kann er mit der Handlung und seinen Protagonisten nicht überzeugen. Nur als Lückenfüller geeignet!