Rezension

Der Kinderpapst

Der Kinderpapst - Peter Prange

Der Kinderpapst
von Peter Prange

Bewertet mit 4.5 Sternen

Wir schreiben das Jahr 1032 der zwölfjährige Knabe Teofilo, wird auf dem Papstthron erhoben. Seine Familie die auch stellte auch die vorherigen Päpste und um keine Macht zu verlieren soll auch der nächste Papst aus dem Hause der Tuscolo stammen. Sein Pate und seine Mutter glauben das Teofilo etwas Besonderes ist und deuten ein Zeichen an einer Madonnenstatue. Eigentlich war Teofilo seiner Cousine Chiara di Sassi versprochen, und beide waren sich auch sehr zugetan. Doch die Erhebung auf den Thron sollte alles verändern. Chiara heiratet Domenico der sie von Herzen liebt und alles für seine Frau tun würde. Teofilo gerät in einem Strudel von Macht, Gier und Verrat, die Stadt ist zugrunde gerichtet das Volk hasst seinen Papst. Er ist verblendet von Alkohol, Huren, seine falschen Berater tragen dazu bei das er nicht mehr der ist der er war. Er verliert den Glauben und verflucht sogar Gott. Kanzler Petrus da Silva, sein Bruder, die verfeindeten Familien und der Kaiser alle tragen dazu bei das Teofilo Sage und schreibe 3 Mal zum Papst ernannt wird. Die Liebe zwischen Chiara und Teofilo die eigentlich nie aufhörte ist ein stetiges auf und ab. Chiara schwankt zwischen himmelhoch jauchzend und abgrundtiefen Hass gegenüber Teofilo. Es ist erstaunlich wie tief der Glauben in dieser Zeit verwurzelt ist und wie dadurch Lebensgeschichten geschrieben wurden. Peter Prange hat es geschafft historische Ereignisse sehr anschaulich darzustellen, während des ganzen Buches ist die Spannung sehr gut aufgebaut. Man kann sich sehr gut in die Charaktere hineinversetzen und verstehen warum sie so gehandelt haben. Auch wenn mir der eine oder andere anfangs grausam und herzlos vorkam am Ende konnte ich jedem eine gewisse Sympathie abgewinnen, denn sie waren ja schließlich Kinder ihrer Zeit. Eine Zeit in die mich dieses Buch mitgenommen hat und fesselte. Besonders erwähnen möchte ich noch den Anhang mit den historischen Begebenheiten „Dichtung und Wahrheit „ der mich nach dem Lesen neugierig auf eigene Recherche machte. Endlich mal wieder ein historisches Buch welches nicht mit so viel Kitsch und Herz-Schmerz geschrieben wurde. Ich kann es jederzeit weiterempfehlen und vergebe gern meine 5 Sterne.