Rezension

Der Name "Elegie" (Totenklage) ist hier wohlverdient!

Elegie - Fluch der Götter
von Jacqueline Carey

Bewertet mit 5 Sternen

"Hinter ihnen die Legion von Haomanes Verbündeten. Sie waren still und beobachteten ihn. Tanaros erwiderte ihre Blicke und lächelte. [...]

»Ich bin Finsterflucht«, sagte er. »Kommt und holt mich.«" (S.438)

 

Inhalt: Die Prophezeiung des Gottschöpfers Haomane, die eigentlich gar keine ist, beginnt, sich Stück für Stück zu bewahrheiten. Finsterflucht rüstet auf. Haomanes Kinder marschieren, aus allen Teilen Urulats finden sie sich zusammen, um Finsterflucht zu stürmen. Die alles entscheidende Schlacht rückt immer näher - doch Lilias, die ehemalige Zauberin von Beschtanag, ist eingesperrt in der Ellylstadt Meronil und kann nur hoffen. Doch was ist Hoffnung, wenn Dunkelheit sich erhebt?

 

Sprache & Aufbau: Wie bereits im ersten Band von »Elegie« finde ich den Schreibstil melodiös und betörend, zauberhaft, wie Schwingen, die einen fort tragen. Hierfür alle Daumen hoch! Aufgebaut ist das Werk auch wie schon von Band 1 bekannt in einzelne Kapitel, erzählt wird aus unterschiedlichen Perspektiven, meist jedoch - zumindest empfand ich es so - aus Tanaros'.

 

Persönliche Meinung: ♥ ! Ich liebe die beiden Bände von »Elegie«, sie haben für mich etwas Großes, etwas Wahres, etwas Zauberhaftes, das vielen Büchern heute leider fehlt. Hier gibt es kein »Gut oder Böse«, hier ist alles eins und alles doch unterschiedlich. Ich fand den zweiten Teil auch besser als den ersten, weil die Autorin sich hier wirklich darauf versteht, mit den Hoffnungen und Ängsten des Lesers zu spielen. Hier macht sich bezahlt, dass sie die Charaktere im ersten Band so gut ausgearbeitet hat, denn jetzt tut es weh, sie leiden - oder auch sterben - zu sehen. Das Ende des Buches hat mir sogar die eine oder andere Träne abgerungen. 

Hier also eine sehr, sehr klare Leseempfehlung mit dem Stempel »Lieblingsbuch«!