Rezension

Der Nationaltorwart - Held und Tyrann

Opfer ohne Gewissen -

Opfer ohne Gewissen
von Lasse Blom

Bewertet mit 5 Sternen

ruhiger, atmosphärischer Krimi

„Ganz Schweden wird von der Nachricht erschüttert, dass Rune Katt, der ehemalige Star-Fußballtorwart der Nationalmannschaft, in seiner Hütte nahe Grisslehamn erschossen wurde. Warum ist die tödliche Kugel farblich bemalt?“ (Klappentext)

Der zweite Fall für Kommissar Casper Munk und seinem Team, bestehend aus Halldor Selander, Leila Andersson, Jari Huskonen und Per Henrik Grip, dass komplettiert wird durch die neue Kollegin Kajsa Tapper, wirft Fragen auf. Vor allem von der bemalten Kugel erhoffen sie sich Aufschluss, nicht klar hingegen ist, ob es sich um die Regenbogenfahne oder aber den Farben der Sami handelt, der Katts letzte Freundin lebt als Sami in Lappland. Nur: so einfach ist es nicht.

Hinter dem Pseudonym Lasse Blom steckt der Gerhard Fischer, Redakteur der Süddeutschen Zeitung. In diesem zweiten Band ist zu erfahren, dass er Stieg Larsson, Henning Mankell und die Spannung skurriler Krimis liebt.

Das Cover zeigt eine Hütte im typischen Schwedenrot, im Wald gelegen. Optisch passt es sich dem ersten Band an und hat damit einen hohen Wiedererkennungswert.

Lasse Blom erzählt seinen Krimi auf zwei Zeitebenen und geht dazu zurück in das Jahr 1973, in dem ein Junge und ein Mädchen sich gegenseitig Rätsel zu ihren beiden Spezialgebieten Rune Katt und Pippi Langstrumpf aufgeben. Über beides lernt der Leser eine Menge, darüber hinaus auch über die politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse in Schweden in diesem Jahr. Die zweite Ebene betrifft natürlich die der aktuellen Ermittlungen, denn es stellt sich heraus, dass Rune Katt nicht nur der gefeierte Torwart war, sondern ein Mann, der ein Tyrann war und seine Nächsten quälte und demütigte.

Das Ermittlerteam ist mir schon aus dem ersten Band bekannt. Sie sind mit ihren Eigenarten durchaus sympathisch geschildert. Auch hier darf der Humor nicht fehlen, der wie bereits im ersten Band durchaus bizarr sein darf.

Fazit: Ruhig und atmosphärisch dicht in einem etwas anderen Stil wird der Fall erzählt und stimmig aufgelöst, auch wenn ich Munks Idee zur Überführung des Mörders sehr gewagt finde. Insgesamt habe ich mich sehr gut unterhalten gefühlt und empfehle den Krimi sehr gern weiter.