Rezension

Der Riss

Der Riss - Pyun Hye-Young

Der Riss
von Pyun Hye-Young

Bewertet mit 4 Sternen

Meine Meinung und Inhalt
"Wie kann sich ein Leben von einer Sekunde auf die nächste so dramatisch verändern? Wie fällt es auseinander, bekommt einen Riss, wie schrumpft es einfach zusammen, bis es sich im Nichts auflöst? Hatte Ogi, ohne es zu merken, seinem Leben geholfen, sich auf genau diese Weise zu entwickeln?" (ZITAT)

Ogi hat Schuld an dem Unfall, durch den seine Frau getötet wurde. Im Haus seiner Schwiegermutter vegetiert er nun schwer verletzt vor sich hin. Seine Welt schrumpft zu dem Bett, in dem er liegt. Im Inneren halten beunruhigende Gedanken an seine Frau ihn gefangen. Draußen verwandelt sich ihr üppiger Garten in einen welken Orten, entstellt von dunklen Löchern, die die Schwiegermutter wie besessen gräbt.

"Je deutlicher ihm die Erinnerung vor Augen trat und je bewusster er sich seiner Situation wurde, desto schlechter ging es ihm, er wurde trauriger, zutiefst unglücklich. Er wünschte sich sogar, manche Bilder würden nie zu ihm zurückkommen." (ZITAT)

Dieser Roman hat mich sehr bedrückt und nachdenklich zurückgelassen, denn die Handlung war wirklich teilweise erschreckend und verstörend und die Richtung, in welche die Geschichte sich entwickelt hat, war eine völlig andere, wie zu Beginn vermutet.
Man denkt als Leser selbst  darüber nach, wie schnell sich durch einen Unfall, eine Nachricht oder eine Entscheidung sich ein Lebern verändern kann. Es geht in diesem Buch um die Risse, die Einsamkeit, Schuld und Entwurzelung im Leben hinterlassen können.

Mir hat das Buch auf eine subtile Art und Weise wirklich gut gefallen.
Der Schreibstil war flüssig und angenehm.
Fürs Cover muss ich auch ein großes Lob ausprechen. Dies finde ich wirklich überragend und absolut passend! Viel besser hätte es nicht gewählt werden können.