Rezension

Der Riss im Leben

Der Riss - Claudia Pineiro

Der Riss
von Claudia Pineiro

Bewertet mit 3.5 Sternen

Pablo Simo ist eigentlich ein Allerweltsbürger. Unzufrieden in einer langjährigen Ehe, mit pubertierender Tochter, unzufrieden mit seinem Job in einem Architekturbüro, in dem er seinen Traum von einem elfstöckigen Hochhaus nur heimlich träumt und seine attraktive Kollegin Marta nur in der Phantasie verführt, hat er sich eigentlich in seinem Leben eingerichtet. Da taucht plötzlich eine junge Frau im Büro auf, die nach einem Herrn Jara fragt. Eine von der Bürogemeinschaft, es gehört dazu noch der Chef Borla, lange verdrängte Tat bedroht die trügerische Ruhe und Pablos Leben gerät ins Rutschen. Eine Kriminalgeschichte würde ich den "Riss" weniger nennen, auch wenn es um einen Mord geht. Spannend erzählt ist die Geschichte aber schon, ein Schuss Gesellschaftskritik, ein Schuss Ironie und ein genauer Blick auf einen Mann in der Mitte seiner Jahre, der aus dem Geleichgewicht gerät machen daraus einen unterhaltsam zu lesenden Roman.