Rezension

Der Rosenkavalier und die Schauspielerin

Das Immaguat -

Das Immaguat
von Eva Maria Schwarz-Pretner

Bewertet mit 4.5 Sternen

In einem Wohnhaus im 12. Wiener Gemeindebezirk findet eine junge, von Erfolg verwöhnte Schauspielerin eines Tages eine weiße Rose auf ihrer Fußmatte vor. In einem kleinen Meidlinger Lokal bäckt ein verliebter Restaurantbesitzer einen Gugelhupf nach dem anderen. Einen Steinwurf entfernt, in einem winzigen Blumenladen in einer unbedeutenden Seitengasse verkauft eine blasse, zierliche Person Blumen, die besonders gut duften. Angelika, Markus und Verena verbindet nur eines: Rosen. Anfangs verläuft alles nach Plan, aber dann gibt es auf einmal einen Rosenkavalier zuviel. Man nehme neun Menschen, die verschiedener nicht sein könnten, mache sie an einem bestimmten Ort in Wien ansässig, würze das Ganze mit einer Prise Phantastischem und einer weiteren Prise Lokalkolorit, und schon nehmen die Geschehnisse ihren Lauf. Die Geschichte vom Immaguat erzählt auf humorvolle Weise von Freundschaft, Liebe, Leidenschaft, Eifersucht, und kleineren und größeren Katastrophen.

Als Ingrid, die Sandkastenfreundin von Markus, dem Besitzer des Lokals "Das Immaguat" in Wien, ein Foto von Ingrids Bekannter Angelika, einer etwas hochnäsigen, männermordenden Schauspielerin, sieht, verliebt er sich auf den ersten Blick in sie und will sie mit Rosen überraschen. Dazu geht er in den naheliegenden Blumenladen, wo ihn Verena hervorragend berät. Deren Freund, der Bäcker, Max verwöhnt diese mit selbstgemachten Süßigkeiten. Und dann gibt es noch den Zeitungsausträger Alexander, der plötzlich eine Kritik für die "Kronen-Zeitung" über das Theaterstück schreiben soll, in dem Angelika eine Nebenrolle spielt.

Das Cover ist gut gemacht, obwohl es meinen Geschmack nicht trifft und daher für mich eher unscheinbar wirkt.

Doch davon sollte man sich auf keinen Fall aufhalten lassen, dieses Buch zu lesen.

Der Schreibstil der Autorin in ihrem Debut-Roman ist großartig; Orte und v.a. Charaktere werden hervorragend und bildhaft dargestellt.

Dazu sind die Protagonisten auch alle unterschiedlich und haben so ihre Fähigkeiten bzw. Ticks. So kann Markus mit Gegenständen aus Holz und Glas reden und bäckt/kocht je nach Laune bestimmte Sachen, die dann andere aufessen dürfen. Verena hingegen kann perfekt mit Blumen umgehen und sie so oft retten.

Neben der fantastisch konstruierten Liebesgeschichte - die zwar in vielen Belangen vorhersehbar ist - kommt hier der typisch wienerische Humor zu tragen, der das ganze Buch zu einer perfekten Romantikkomödie macht.

Dabei wirkt das ganze Buch absolut glaubwürdig und wirkt nie übertrieben bzw. die Figuren überzeichnet.

Fazit: Der locker-lässige Schreibstil und die tollen Charaktere mit einem tollen Plot bringen insgesamt ein tolles Buch. 4,5 von 5 Sternen