Der Schlafzimmermörder verursacht Gänsehaut
Bewertet mit 3.5 Sternen
Mags Barkworth leidet noch unter den Folgen einer lebensverändernden Tragödie, die sie vor über einem Jahrzehnt bei der Geburt ihrer Tochter Tam erleiden musste. Sie hat schwer daran zu tragen, aber trotzdem kann ich wenig Verständnis für Mags aufbringen. Sie ist mir vor allem durch ihre andauernde Unsicherheit ihrem Mann gegenüber unsympathisch. Bei jedem kleinen Problem fragt sie sich: Was würde Ria (ihre Therapeutin, die fünfte in zehn Jahren) tun?
Sie sagt sich, dass ihr Mann Bradley sie liebt. Aber das weiß sie eben nicht. Sie zweifelt an sich und fragt sich immer wieder, was ihr gutaussehender Mann an ihr findet. Sie sagt sich, dass er niemals etwas tun würde, um sie oder ihre Tochter zu verletzen. Das weiß sie aber ebenfalls nicht. Was ist, wenn die Stimme in ihrem Kopf, die sie mit Therapie und Antidepressiva verdrängt hat, die Wahrheit sagt?
Als Tam, ihre Tochter, ein unheimlich detailliertes Bild von einem Ort zeichnet, an dem sie noch nie war, beginnt Mags Leben auseinanderzufallen. Doch selbst in ihrem paranoidesten Moment hätte Mags niemals das Geheimnis erraten können, das sie aufdecken soll.
Die Charaktere waren einzigartig und nicht so schnell zu durchschauen. Bradley war von Anfang an seltsam, seine Liebe zu Mags war zu aufgesetzt und das Interesse an seiner Tochter zu künstlich. Nach den packenden ersten Seiten hat es etwas gedauert, bis das Buch mich wieder mitriss. Doch dann war es schwer niederzulegen. Ich wurde gut unterhalten und hatte oft Angst, daß in geheimen Laboren schon ähnliche Versuche stattfinden...