Rezension

Der schwarze Tod kehrt zurück

Der Pestreiter - Deana Zinßmeister

Der Pestreiter
von Deana Zinßmeister

Bewertet mit 4 Sternen

== Buchrückentext: ==

Der schwarze Tod kehrt zurück

Trier 1652: Auch vier Jahre nach dem Dreißigjährigen Krieg kommen die Menschen in Kurtrier nicht zur Ruhe. Ein geheimnisvoller Reiter verbreitet Angst und Schrecken, angeblich bringt er die Pest zurück. Der junge Schweizer Urs versucht deshalb verzweifelt, ein Heilmittel gegen die Krankheit zu finden. Währenddessen hofft seine Freundin Susanna, die aus ihrer Heimat im Saarland flüchten musste, mit seiner Hilfe die Schrecken ihrer Vergangenheit hinter sich lassen zu können. Doch dann scheint Urs plötzlich nichts mehr von ihr wissen zu wollen ...

== Leseeindrücke: ==

Im Prolog, sowie zu Beginn des Buches lernen wir die 18-jährige Vollwaise Susanna kennen, die sich erinnert, wie sie ihre gesamte Familie ermordet vorgefunden hat. Gemeinsam mit ihrem Vetter Arthur lebt sie nun bei der Schweizer Familie Blatter, deren Sohn Urs in Susanna verliebt ist. Urs Onkel Benedicht ist Heiler und er und Urs versuchen gemeinsam den Pestkranken zu helfen und ein Heilmittel gegen diese todbringende Seuche zu finden. Doch Erzbischof Karl Kaspar von Leyen schickt geheimnisvolle Pestreiter ins Land, die Angst und Schrecken in der Bevölkerung verbreiten, da sie die Kranken von den Gesunden isolieren sollen, was natürlich auch Familien auseinanderreißt.…

Nach "Pestzeichen" ist nun "Der Pestreiter" der Nachfolgeband der Autorin Deana Zinßmeister zu ersterem. Obwohl ich den Vorgängerband nicht kannte, hatte ich keinerlei Probleme mich in die Handlung einzufinden, da die Sprache sehr gut verständlich und die Handlung fesselnd verfasst wurde. Stellenweise jedoch hatte ich einfach das starke Bedürfnis Band 1 doch noch zu lesen, bzw. hatte es beriet den Vorgängerband doch nicht zuvor gelesen zu haben, da einige Zusammenhänge doch klarer gewesen wären.

Die Autorin entführt uns nicht nur in eine längst vergangene Zeit, die mehrere hundert Jahre zurück liegt, sondern auch an Schauplätze und Begebenheiten in denen sie uns Einblicke gewährt. Gerade die furchtbare Seuche Pest und das Pesthaus wurde detailliert beschrieben auch hatte richtig den Modergeruch der Katakomben in der Nase. Einerseits ein Thema, mit dem man eigentlich nichts zu tun haben möchte, andererseits aber ist man angezogen von dieser längst vergangenen Seuche und immer wieder wissbegierig mehr über diese Krankheit zu erfahren. Auch hat mich sehr fasziniert, wie man damals mit dieser Krankheit umgegangen ist und wie man versucht hat diese zu heilen. Was ich nicht ganz so verstanden habe, wieso auch gerade ein Buchrücken steht, dass der Pestreiter Angst und Schrecken verbreitet, da ich dessen Aufgabe ja als sehr sinnvoll erachte. Dafür würde ich 1 Stern abziehen.

Die Charaktere sind mehr oder weniger sympathisch und allesamt ebenfalls gut vorstellbar beschrieben.  Auch haben mir die Namen des gesamten Romans so gut gefallen - sie passend gut in die längst vergangene Zeit. Anhand des Personenregisters und einer historischen Karte kann man während des Lesens immer wieder nachschlagen. Wie die meisten historischen Romane basiert auch dieser auf wahren Begebenheiten, die mit der Fantasie der Autorin vermischt wurden. Solche Pestreiter wie im Roman beschrieben hat er aber so nie wirklich gegeben und entsprangen lediglich der Fantasie der Autorin, allerdings hätte es durchaus jemanden geben können, der solch eine Aufgabe ausgeführt hätte.

Dieser historische Roman ist in 48 Kapitel plus Prolog und Nachwort gegliedert. Auf insgesamt  474 angenehm lesenswerten Seiten habe ich mich bestens unterhalten und informiert gefühlt, vergebe somit sehr gerne 4 von 5 Sternen!

© esposa1969