Rezension

Der Spermasöldner muss im Gummianzug unter die eiskalte Dusche...

Hera
von Mirko J. Simoni

Bewertet mit 2 Sternen

Der Spermasöldner muss im Gummianzug unter die eiskalte Dusche... (aus verschiedenen Szenen im Buch zusammen gesetzt, NICHT meiner Phantasie entsprungen!) Hera arbeitet tagsüber als Rechtsanwältin und nachts als Domina in einem S/M-Studio. In diesem Buch gibt sie einen Einblick in ihre Tätigkeiten - jedoch während sie für elf Tage einen Mann besucht.

Nachdem ich bereits ein Buch mit Schilderungen einer Domina gelesen habe war ich bei diesem Buch auch sehr gespannt was im Buch so erzählt bzw. geschildert wird, jedoch ist dieses Buch ganz anders... Im Buch ist "Hera" (man weiß nicht, ob sie wirklich so heißt oder nur so genannt wird...) zu Besuch bei einem Mann auf dessen Anwesen, das (s. Leseprobe) prächtiger, skurriler und verrückter nicht sein könnte. Wobei der reiche Herr auch nicht "ganz normal" zu sein scheint, seine Räumlichkeiten sind von den verschiedensten Stilrichtungen geprägt etc., Prunk und Protz lassen grüßen...

Und genau darum geht es im Buch auch sehr viel - um den werten Herren, der ja offensichtlich sehr reich (und wohl doch schon ein wenig älter) ist, sämtliche Ansichten die er hat und das Gespräch mit Hera sucht - ja, das Gespräch, wohl nicht unbedingt "Anwendungen"... So werden im Buch die elf Tage die sie dort verlebt geschildert, es werden Weltansichten der beiden Herrschaften geschildert und so kund getan, gelegentlich fragt Mann die Domina auch nach den verschiedensten beruflichen Dingen aus, tut dies aber nicht dauerhaft. Zwischendurch spaziert man durch den Park des Anwesens, spielt mit den Hunden, lässt sich von Haushälterin Adele gut bekochen, ja.

Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich mir das anders vorgestellt habe, irgendwie kommt mir im Buch sehr viel unglaubwürdig und unheimlich protzig rüber, manches davon kann man sich absolut nicht vorstellen, einfach weil es zu absurd ist. (Klar, im Keller hat man allein einen Raum zum Käse lagern, einen anderen Raum arabisch ausgestattet, ... . Nein, das war nicht das, was ich mir hier erwartet hatte zu lesen, entsprechend bin ich enttäuscht. Schilderungen vom beruflichen Alltag (gerne eben als Rechtsanwältin und als Domina) hätten mich viel mehr interessiert, auch wenn immer wieder solche Schilderungen im Buch auftauchen. Alles in allem hat es mich nicht umgehauen. Zumal der Sprachstil so gehoben sein möchte, wo er es dann eben einfach wegen sexueller Schilderungen wieder eher äußerst umgangssprachlich ist... ("Spermasöldner" etc. - ich hab grad keine Beispiele parat und nicht nochmal Lust etwas herauszusuchen).

Ich kann diesem Buch lediglich 2 von 5 Sternen geben und leider keine Empfehlung aussprechen.