Rezension

Der Staatsanwalt

Bei aller Liebe - Petra Reski

Bei aller Liebe
von Petra Reski

Bewertet mit 3.5 Sternen

Auf Sizilien wird der deutsche Staatsanwalt Gregor Kampmann ermordet aufgefunden. Pikanterweise ausgerechnet auf dem Transenstrich. Die sizilianische Staatsanwältin Serena Vitale hat eigentlich genug andere Fälle. Deshalb lässt sie ihren Kollegen Jerry abblitzen als er sie bittet, den Fall zu übernehmen. Sie ist mit Schlepperbanden beschäftigt, denen sie das Handwerk legen will. Genauso wie sie die Machenschaften der Mafia bekämpft, obwohl hier die Ermittlungen häufig im Sande verlaufen. Sollte der Tod des Deutschen vielleicht doch etwas mit der Mafia zu tun haben? So ganz aus den Augen lassen wird sie den Fall nicht.

 

Die Staatsanwältin Serena Vitale feiert mit diesem Roman ihren dritten Auftritt, wobei zum Verständnis des Falls die Kenntnis der Vorbände nicht notwendig ist. In Deutschland ist der Journalist Wolfgang W. Wieneke auch mit Fall befasst, der auf die Mafia hinzudeuten scheint. Allerdings ist es nicht so leicht für ihn voranzukommen. Ihm als Freiberufler muss ein Artikel erstmal abgenommen werden. Und bei der Presse laufen Mafia-Geschichten im Moment offensichtlich nicht. Auf Sizilien reibt sich Serena Vitale dagegen mehr an ihren Kollegen auf, die von der Mafia ebenfalls nicht viel wissen wollen. Der Fall des toten Staatsanwalts wurde doch allzu schnell zu den Akten gelegt.

 

Die Verwicklungen zwischen der Verwaltung, dem Staat und der Mafia, sollte es eigentlich nicht geben, sie sind aber da. Serena Vitale, die in Deutschland aufgewachsen ist, setzt sich sehr dafür ein, dass die Mafia bekämpft wird. Manchmal scheint sie allerdings gegen Windmühlen anzurennen. Doch auch in Deutschland, wo man doch eigentlich meint, da gibt es sowas nicht, hat die Mafia in mehr Bereichen die Hände im Spiel als man meint. Und so eignet es sich, die Sache von beiden Seiten anzugreifen. Getrennt ermitteln und vereint schlagen, so könnte man das Zusammenwirken zwischen Serena und Wolfgang beschreiben. Auch wenn es etwas ernüchternd ist, davon zu lesen wie weit die Tentakeln des Verbrechens in die Staaten reichen und der Roman sehr realistisch beschreibt, wie einige mitunter doch zu leicht davon kommen, so denkt man trotzdem, der Kampf darf nicht aufgegeben werden. Vielleicht gibt es irgendwann doch einen Erfolgt. Dieser ruhige Kriminalroman lässt tiefe Einblicke in die Verbrechen der Mafia zu.