Rezension

Der Sturm war’s

Der Wind war es - Natasa Dragnic

Der Wind war es
von Natasa Dragnic

Bewertet mit 5 Sternen

Sechs junge Leute reisen auf die kroatischen Insel Brač, um ein Theaterstück einzustudieren. Barbaras Tante Julia stellt die Unterkunft in dem kleinen, abgeschiedenes Dorf, wo sie Wochen gemeinsam verbringen wollen. Die Mitglieder der Gruppe sind so unterschiedlich wie ihre Motive an der Sache teilzunehmen. Da bleiben Schwierigkeiten nicht aus.

Anton ist der Regisseur. Er hat große Pläne, denn er  will mit dem Ergebnis einen Preis gewinnen und sich davon eine neue Existenz aufbauen. Stefan, der ambitionierte Autor ist mit Freundin Barbara angereist. Dazu kommen die Studenten Michael, Lisa und Katrin, die als Darsteller fungieren. Michael ist ein charismatischer Typ, in den Katrin heimlich verliebt ist. Lisa ist eher zurückhaltend.

Als dann noch weitere Akteure dazukommen und dann der Sturm Jugo wütend, wird es dramatisch. Alle unter der Oberfläche gehaltenen Emotionen dringen plötzlich hervor und nichts bleibt wie es war. Der ruhende Pol in diesem spannungsgeladenen Chaos sind Tante Julia und Toma, der Freund ihres verstorbenen Mannes.

Die Sprache ist poetisch, kraftvoll und reich an Bildern. Die Atmosphäre dieses kleinen Ortes am Meer kommt gut herüber.

Ein emotionaler und sprachgewaltiger Roman mit einem überraschenden Ende.