Rezension

Der Teufel trägt Pampers

Der Teufel trägt Pampers - Iris Alanyali

Der Teufel trägt Pampers
von Iris Alanyali

Bewertet mit 4 Sternen

Iris Alanyali schreibt über ihr Leben als Halbtürkin, die gerade erst mit ihrem wenige Monate alten Sohn von Deutschland zu ihrem Mann in die USA gezogen ist. Da sie schon in Deutschland gerne amerikanische Serien à la Grey's Anatomy, Desperate Housewives und Gilmore Girls gesehen hat, beschreibt sie so, als wäre ihr Leben eine Serie. Zu jeder "Folge" sucht sie sich daher ein bestimmtes Schwerpunktthema aus, z.B. "mein türkischer Geist" oder "Die Folge, in der ich mein altes Leben zurückhaben will".

Iris Alanyali schreibt mit viel Humor oder meist mindestens einem Augenzwinkern, wie sie ihre Umgebung wahrnimmt, gibt auch ehrlich zu, wo sie Vorurteile hatte oder ganz andere Erwartungen.

An sich liest sich das Buch sehr flüssig, aber irgendwie konnte es mich nicht immer so fesseln. Mag sein, dass das daran liegt, dass ich noch kein Kind habe oder aber daran, dass ich vor ein paar Jahren noch in der anderen Situation, die sie mehrfach anspricht, nämlich als Au Pair. Dazu kommt, dass es mich irgendwann genervt hat, dass sie immer wieder ihre türkische Herkunft betont. Ich kann verstehen, dass es ihr wichtig ist, dass ihr Sohn sowohl von seinen deutschen, als auch von seinen türkischen Wurzeln etwas mitbekommt (bei seinen amerikanischen ist dies ja zwangsläufig der Fall), aber dann muss man nicht in diversen anderen Kapiteln meist in Nebensätzen betonen, dass man Halbtürkin ist.

Gelungen fand ich hingegen die Vergleiche mit den amerikanischen Serien. Es ist durchaus von Vorteil, sich in den oben genannten Serien wenigstens grob mit den Charakteren auszukennen =)

Fazit: Ein kurzweiliges Buch, sehr nett für zwischendurch.