Rezension

"Der Verrat" - Grandioser Roman

Der Verrat - Ellen Sandberg

Der Verrat
von Ellen Sandberg

Schon allein die Gestaltung des Buches ist wunderbar gelungen, zudem gibt es auf dem linken Klappenteil das Covers, wenn man das Buch aufschlägt ein paar Worte der Autorin an die Leser/innen.
Der Klappentext hat mich dann überzeugt, das ich das Buch unbedingt lesen muss. Es klang spannend und nach einer wirklich guten Geschichte. Ich habe noch kein Buch der Autorin gelesen. Jedoch muss ich zugeben, das ihr vorhererschienender Roman noch auf meinem SuB liegt.
Ich hatte zudem im Rahmen der Leipziger Buchmesse 2018 die Möglichkeit die Autorin auch kurz zu treffen und kennenzulernen. Eine sehr symphatische Autorin, die wirklich viel von ihrem Handwerk versteht und auch kurze Einblicke in die Recherche während des Schreibens gab und viele Fragn beantwortete.
Kurz vor Heiligabend startete ich mit dem Buch und pünktlich zum ersten Weihnachtsfeiertag habe ich es beendet. Gern hätte ich es in einem Rutsch beendet, denn es ist wirklich grandios, aber die Familie und der Haushalt kamen dazwischen.
Schon nach wenigen Seiten hatte mich die Autorin mit ihrem wirklich beeindruckenden Schreibstil für sich gewonnen, denn sie hat wirklich die Charaktere beschrieben, das man einfach wissen musste was passiert ist und ob es jemals aufgeklärt wird.
Ellen Sandberg hat in Ihrem Buch 2 Schreibszeiten verwendet. Einmal die Vergangenheit, während der Geschehnisse und dann die Gegenwart. Sie hat 3 Schwestern, die unterschiedlicher nicht sein konnten, in Sezene gesetzt und man begleitet sie durch die Gezeiten.
Nane, Birgit und Pia. Unterschiedlicher konnten die Schwestern nicht sein. Pia war mir auf Anhieb unsymphatisch - die Autorin hat es geschafft mich zu faszinieren trotz allem von ihr.
Birgit ist Lehrerin und eigentlich angekommen im Leben - wäre da nicht ... Nein nein ich verrate Euch nichts. Lest selbst!
Und dann Nane, die Schwester, die eh immer alles nur falsch macht und nichts kann. Sie war mir seit Beginn der Geschichte sehr ans Herz gewachsen. Sie hat es wirklich nicht leicht und das hat die Autorin geschafft mir auch direkt zu vermitteln.
Man lernt die 3 Schwestern und ihr Leben genau kennen und die Vorfälle sind von Spannung geprägt. Immer wieder saß ich gebannt beim Lesen und musste einfach wissen, was die Autorin als Nächstes geschrieben hat.
Nach 20 Jahren kommt Nane also aus dem Gefängnis frei und sie will den Grund dafür wissen, denn nach ihrem Stand der Dinge war es nicht so passiert, wie es vor Gericht geschildert und das Urteil dann verkündet wurde.
Pia will Nane nicht mehr sehen und setzt sich ihr zur Wehr, erst recht, als ihr Mann Thomas verunglückt. Das Gut ist dann ohne Führung und die gemeinsame Tochter Lissy soll es bir zur Genesung des Vaters leiten.
Immer wieder geraten Nane und Pia an einander, aber auch mit Margot kommt Pia auf keinen grünen Nenner. Dann kommt Sonja hinzu, die ein Buch schreiben will über die Geschehnisse zum Tot ihres Vaters. Und der Stein kommt immer mehr ins Rollen ...
Ellen Sandberg hat es wirklich geschafft mich von der ersten bis zur letzten Seite zu fesseln. Die Spannung war für mich immer greifbar und nie wurde es mir langweilig beim Lesen. Für mich ein Highlight, welches ich dieses Jahr lesen durfte. Und nun steht auch fest, das ich umgehend den vorhererschienenen Roman der Autorin lesen muss.
In diesem Buch hat Ellen Sandberg vieles vereint. Liebe, Freundschaft, Familie, Trauer, Tot, Lügen und Neid. Großartiges Werk der Autorin!