Rezension

Der verrückte Roadtrip zweier bester Freundinnen

Das Glück wächst nicht auf Bäumen - Wendy Wunder

Das Glück wächst nicht auf Bäumen
von Wendy Wunder

Inhalt:

Hannah und Zoe könnten unterschiedlicher kaum sein, und doch sind sie die besten Freundinnen. Aber Zoe ist krank und jeder gute Tag ein kostbares Geschenk. Und so machen sich die beiden auf einen Roadtrip quer durch Amerika. Hannah mit der Hoffnung, dass es Zoe danach besser geht. Und Zoe mit der Absicht, Hannah das echte Leben zu zeigen, damit sie auch allein zurechtkommt…

Meine Meinung:

Seit ich den Klappentext von „Das Glück wächst nicht auf Bäumen“ gelesen habe, wollte ich auch das Buch unbedingt lesen. Der verspricht nämlich eine Geschichte über Liebe, Freundschaft und den Sinn des Lebens, und ganz ehrlich, das klingt doch super! So ganz konnte das Buch seine Versprechen nicht einhalten, und trotzdem habe ich es sehr gerne gelesen.

Die Protagonistin ist Hannah, eine Teenagerin aus einer Kleinstadt in der Nähe von New York. Sie hat jede Menge Probleme, wie einen alkoholkranken Vater, eine desinteressierte Mutter und kaum Perspektiven für ihre Zukunft, und trotzdem scheint sie eine echte Kämpferin zu sein, was sie mir sehr sympathisch gemacht hat. Sie ist nicht perfekt, aber sie zeigt Einsatz und war damit für mich eine tolle Protagonistin.

Auf der anderen Seite steht dann Zoe, ihre beste Freundin. Zoe fand ich gleichzeitig sehr schwierig und sehr faszinierend. Sie leidet unter einer bipolaren Störung, schwankt also zwischen euphorischen und depressiven Phasen, was man in der Geschichte auch wirklich merkt. Irgendwie hat Zoe es geschafft, dass ich sie stellenweise toll fand, und an anderen Stellen wieder unheimlich rücksichtslos. Vielleicht sollte sie auch so sein, vielleicht wollte die Autorin ihre Krankheit auf diese Weise deutlich machen, mich hat es ein wenig verwirrt.

Die Geschichte an sich fand ich wirklich schön. Im ersten Drittel befinden sich die Mädchen noch in ihrer Kleinstadt und man erfährt alles über ihre Probleme, was für mich der perfekte Einstieg in das Buch war. So hat man richtig verstanden, warum sie sich danach auf die Reise machen. Den Roadtrip fand ich auch sehr spannend, der hatte alles, was so ein Roadtrip braucht: Viele verrückte Aktionen, tolle Orte und ganz viel gemeinsame Zeit im Auto. Aber leider konnte mich der Roadtrip-Teil nicht so sehr berühren, wie ich es mir erhofft hatte. Es gab zwar Liebe Freundschaft und Gerede über den Sinn des Lebens, aber ich hatte mir eben ein klein wenig mehr Liebe, Freundschaft und Sinn des Lebens erhofft. Also ja, „Das Glück wächst nicht auf Bäumen“ ist ein unheimlich tolles Buch, aber meine Probleme damit lagen an meiner etwas zu hohen Erwartung daran.

Der Schreibstil der Autorin ist auch sehr schön. Sehr poetisch, mit tollen Passagen die man gerne auch ein zweites Mal liest. Und was die Romantik angeht: Da gibt es wirklich eine ganz süße Geschichte mit Hannah und ihrem Langzeit-Schwarm, die mir sehr gut gefallen hat.

Das Ende fand ich echt überraschend und damit auch echt gut. Manchmal habe ich diese vorhersehbaren Enden einfach satt, aber dieses habe ich wirklich nicht kommen sehen, deshalb: Daumen hoch:)

Fazit:

„Das Glück wächst nicht auf Bäumen“ ist ein wundervolles Buch über einen Roadtrip zweier bester Freundinnen. Toll geschrieben, mit einer schönen Botschaft und einer super Protagonistin. Wenn man nicht mit zu hohen Erwartungen an das Buch rangeht, steht dem Lesevergnügen nichts mehr im Weg!