Rezension

Der Weg zum Glück

Fräulein Draußen - Kathrin Heckmann

Fräulein Draußen
von Kathrin Heckmann

Bewertet mit 5 Sternen

„Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt“ – von diesen ersten Schritten hat Kathrin Heckmann schon eine ganze Menge hinter sich. Erste Schritte hinein in beeindruckende Abenteuer, laute und noch mehr leise Momente. Und erste Schritte hinein ins Glück. Und von diesem Glück erzählt „Fräulein Draußen“.

 

In den letzten Jahren haben es immer mehr „Draußen“-Bücher auf dem Buchmarkt geschafft. Es gibt sie fast so zahlreich, wie es Wanderwege gibt: Bücher über das Wandern, Wanderer, ihr Weg und ihre Abenteuer. Nun gibt es mit „Fräulein Draußen“ also einen weiteren Band über die Suche nach dem Glück auf fernen Pfaden. Unnötig? Ich finde: ganz und gar nicht! Denn Kathrin Heckmann erzählt ihre ganz persönliche Geschichte – von der vor dem Bildschirm träumenden Angestellten hin zur Vollzeit-Outdoor-Bloggerin. Und das Ganze passiert auf so unaufgeregte Weise, so vollkommen ohne Selbstüberhöhung, dass man einfach weiterlesen möchte, um auch ein bisschen dieses Freiheitsgefühl zwischen den Seiten zu spüren. Man merkt einfach, dass für Kathrin Heckmann nicht ihr Selbst im Mittelpunkt steht, sondern die Natur. Das Draußen in all seinen Facetten, ob nun als beeindruckende Urwaldriesen oder als kleiner Gartenvogel.

 

Die Reise durch das Buch ist wie eine Reise durch die ganze Welt: „Fräulein Draußen“ nimmt uns mit auf berühmte Fernwanderwege quer durch Afrika oder Australien, hinein in die Wüste Patagoniens oder auch einfach nur nach Brandenburg. Jedes Kapitel dabei erzählt ein besonderes Erlebnis auf einer solchen Tour. Vor allem die Naturbeschreibungen, die Erklärungen zu Flora und Fauna, fand ich dabei sehr spannend. Denn es ist doch etwas anderes, ob man nun weiß, dass es einen Vogel namens „Lachender Hans“ gibt oder ob einem jemand erzählt, wie laut und nervenaufreibend so ein Vogel eigentlich sein kann. Solche persönlichen Erlebnisse machen das ganze Buch sehr lebendig und ich habe mich nicht auf einer Seite gelangweilt. Im Gegenteil. Am Ende war ich fast traurig, dass ich nun keine weiteren Anekdoten kennenlernen konnte. Doch eines hat das Buch jetzt schon bewirkt: die Lust, meine eigenen Geschichten in der Natur zu erleben. Wenn auch vielleicht erst einmal eher in Brandenburg, als in Australien. Denn eine Erkenntnis bleibt am Ende: egal wo, die Natur ist unser größter Schatz!