Rezension

Der Weg zurück ins Leben

Aufgetaucht -

Aufgetaucht
von Victoria Arlen

Bewertet mit 4 Sternen

Die 1994 geborene Victoria Arlen ist ein aktives, fröhliches Kind. Mit einem älteren Bruder und zwei Drillingsbrüdern fühlt sie sich in ihrer Familie geborgen. Bis sie unerklärliche Schmerzen bekommt. Ihre Eltern suchen verschiedene Ärzte auf, doch niemand kann helfen. Immer wieder bekommt die Familie zu hören, dass ihrer Tochter nichts fehlt. Doch die unerträgliche Schmerzen nehmen zu, und noch schlimmer ist, dass Victoria die Kontrolle über ihren Körper verliert.

Sie ist elf Jahre alt, als sie ihren Körper gar nicht mehr spüren kann und sie pflegebedürftig wird. Victoria ist bei vollem Bewusstsein, aber das weiß niemand. Sie kommt auf eine psychiatrische Station und wird dort von den Pflegern misshandelt. Die Eltern ahnen davon nichts. Wenn sie zu Besuch sind, scheint alles in Ordnung zu sein.

Nach knapp vier Jahren erwacht Victoria langsam zum Leben. Als erstes kann sie mit ihrer Mutter Augenkontakt aufnehmen. Danach gewinnt sie in einem unerbittlichen Kampf nach und nach die Gewalt über ihren Körper zurück. Außerdem schafft sie es die fehlenden Schuljahre nachzuholen, sodass sie gleichzeitig mit ihren Zwillingsbrüdern die Schule abschließen kann.

Damit nicht genug – sie entdeckt ihre geliebte Sportart wieder, das Schwimmen. Obwohl sie ihre Beine nicht benutzen kann, trainiert sie hart und gewinnt schließlich in den paralympischen Wettkämpfen eine Goldmedaille. Danach setzt sie sich, trotz fehlendem Gefühl in den Beinen, das Ziel wieder laufen zu können. Entschlossen erreicht Victoria alle ihre Ziele. Heute ist sie als Moderatorin, Motivationsrednerin und Model bekannt.

Der Schreibstil dieses Buchs wirkt authentisch. Die ersten Kapitel sind sehr einfach geschrieben. Man spürt die Stimme der elfjährigen, die sich einfach nur nach einem normalen Leben im Kreis ihrer Familie sehnt. Besonders eindrücklich schildert Victoria den Schmerz nach dem Wiedererwachen – das Zurechtfinden in einer Welt, die sich in vier Jahren weiterentwickelt hat, der Kampf um Selbstständigkeit, und die traurigen Gefühle einer Teenagerin, die wegen ihrer Andersartigkeit abgelehnt sind.

Vor allem am Ende des Buchs ruft Victoria, die Motivationsrednerin, ihren Lesern zu, dass sie alles erreichen können. Von Joel Osteen inspiriert, glaubt sie, dass jede Niederlage zu einem Triumpf führt. Es ist wunderbar, dass das in ihrem Fall geklappt hat, und auch inspirierend, dass sie ihre Kraft aus dem Glauben nimmt, aber es gibt viele Lebenswege, die anders verlaufen. Nicht jeder erlebt eine solch wunderbare Heilungsgeschichte.

Fazit: Die beeindruckende Geschichte einer starken, jungen Frau, die sich für ihre Träume einsetzt und sie tatsächlich erreicht. Gut und authentisch geschrieben ist dieses Buch besonders zu empfehlen für Menschen, die gerne inspirierende wahre Lebensgeschichten lesen.